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Schwierige Zeiten, Krisen, Schicksalsschläge, Leiden, Schmerz und Trauer
haben auch positive Aspekte.
Sie fördern persönliches Wachstum, Selbst-Werdung und andere Selbst-Qualitäten.
Sogar Traumatas können positive Impulse für Wachstum geben. 

Warum ist das so?
Psychologische Ansätze, wie die Logotherapie, Posttraumatisches Wachstum und die Theorie der positiven Desintegration liefern uns Erklärungen für dieses Phänomen.

Einige Hinweise, wie dieses Wachstum gefördert werden kann
ergänzen diesen Beitrag.
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„Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen.
Unter seinem Hauch entfalten sich die Seelen.“
Marie von Ebner-Eschenbach.

Krisen, Leiden, Schicksal, Trauer, … begleiten den ganzen Ödipus-Mythos. Hier: Die Begegnung von Ödipus mit der Sphinx im Gemälde von Gustave Moreau („Ödipus und die Sphinx“, 1864, Met). Die existenzielle Frage beantwortet Ödipus souverän und rettet so sein Leben. Das ist der (Entwicklungs-)Schritt ins Erwachsenenleben.1
Der Weg zum Selbst ist ein Individuationsprozess, ein Prozess, der uns immer mehr zu einem unverwechselbaren, einzigartigen Wesen werden lässt, das seine Potenziale voll entfaltet. Es ist gleichzeitig ein Weg nach innen, zu unserem inneren Zentrum. Dieser Prozess geschieht mehr oder weniger unbewusst und unabsichtlich als Begleitprozess unseres Lebensweges. Er kann aber auch, z. B. im Rahmen einer Psychotherapie, oder eines Selbstentwicklungs-Workshops bewusst gestaltet bzw. angeregt werden, oder auch indem man bewusst neue Herausforderungen jenseits der Komfortzone  eingeht.  Es sind oft Krisen und schwierige Zeiten, Zeiten außerhalb der Komfortzone, die Impulse für diese Entwicklung geben.2 Es sind diese schwierigen Zeiten, mit Verlust-Erlebnissen und Trauer, mit Disharmonien und  Konflikten, mit körperlichen oder psychischen Leiden und ähnlichen Erlebnissen, die uns einerseits das Leben schwer machen, aber andererseits in besonderem Maße Entwicklungs-Potenziale beinhalten. Das kennen viele von uns aus ihrer täglichen Erfahrung und wird auch in Literatur und Filmen dargestellt.3

Es gibt einige Ansätze, Theorien und Modelle der (Entwicklungs-)Psychologie und Psychotherapie, die diese Alltags-Erfahrung bestätigen und Hintergründe liefern:

„Das Trauern um einen Menschen, den wir liebten,
ist der Extremfall des Hereinragens des Todes ins Leben
und kann und deshalb am deutlichsten klar machen,
wie sehr der Tod unser Leben verändern kann,
wie sehr er unser Selbst- und Weltverständnis aufbricht,
wie sehr ‚abschiedliche Existenz‘ von uns gefordert wird
– und wie weh diese tut.
Der Extremfall zeigt uns aber auch,
dass Trennungen, so schwer sie uns fallen,
nicht nur Verlust bedeuten,
sondern auch Herausforderung
zur größtmöglichen Selbstverwirklichung.“
Verena Kast4

Theorie der positiven Desintegration

Die Theorie der positiven Desintegration von Kazimierz Dąbrowski betont emotionale Krisen zur Reifung des Menschen bzw. zu seiner Authentizität5

„Seine Theorie der Positiven Desintegration geht davon aus, dass psychologische Reifung nur stattfinden kann, wenn der Status quo durch Krisen infrage gestellt wird. Eine solche Desintegration ist dann als positiv zu bewerten, wenn sie zu einer Entwicklung führt, nicht nur zu einer Wiederherstellung des vorherigen Zustands.“6

Dabrowski’s Theorie ist eine Vorgängerin zur Theorie des posttraumatischen Wachstums.7 Dobrowski beschäftigte sich vor allem mit hochbegabten und hochsensiblen Menschen, deren Verhaltensmuster er als positiv desintegriert (und nicht pathologisch) interpretiert und damit mit besonders hohem menschlichen Entwicklungspotenzial. Er beschreibt dieses Potenzial mit „Overexcitbilities“ („OE“, „Überrerregbarkeiten“) in unterschiedlichen Bereichen.

  • psychomotorisch: hohe Bewegungsenergie
  • sensorisch: starke Wahrnehmung von sinnlichen und ästhetischen Eindrücken
  • intellektuell: Hochbegabung
  • imaginativ: starke Vorstellungskraft, viel Phantasie
  • emotional: starkes Gefühlsleben

Diese OEs führen zu starken Abweichungen vom ‚Normalen‚ und zu Krisen, die, wenn man sie nicht versteht, leicht pathologisch gedeutet werden können. Dabrowski plädiert dafür, Vorurteile gegenüber den Verhaltensmuster der Hochbegabung und Hochsensibilität aufzugeben und die Entwicklungskrisen  verständnisvoll zu unterstützen. Sie sind notwendig für eine jeweils höhere Entwicklungsstufe.

„The distinction between mental health and mental illness rests on the presence or absence of the capacity for positive psychological development“.8

Logotherapie: Sinn aus Krisen und Leiden finden

Viktor Frankl, der Vater der Logotherapie beschrieb den Weg der Sinnfindung über Leiden, da dort die Spannung zwischen dem was ist und dem was sein soll bewusst wird.9 . Leiden gibt auch Impulse für unsere Einstellungswerte:

„Auch in seinem Konzept der Einstellungswerte griff Frankl die Bedeutung des Leidens auf 10. Einstellungswerte kommen zum Tragen, so Frankl, wenn wir mit unabänderlichen Bedingungen konfrontiert sind.
Solange wir Bewusstsein haben, seien wir frei, uns innerlich zu diesen Bedingungen zu verhalten.
Wir haben die Wahl zwischen Verzweiflung, Auflehnung oder Aufgabe einerseits und der tapferen und würdevollen Annahme des Schicksals andererseits (Viktor Emil Frankl: Ärztliche Seelsorge. S.93). Durch letzteres wiederum könne Sinn entstehen oder bestehender Sinn gefestigt werden.“11

Sinnorientierte Studien außerhalb der Logotherapie gab es vor allem im Rahmen der Dankbarkeits-Studien in der Positiven Psychologie mithilfe von Perspektiven-Wechsel.12 Watkins et al. untersuchten die Wirkung, wenn sie schwierige / kritische Situationen aus unterschiedlichen Perspektiven schildern ließen:

  1. neutrale Fakten-Schilderung: Was war passiert?
  2. Schilderung mit dem Fokus auf die Emotionen, die es hervorgerufen hat.
  3. Schilderung aus dem Erleben der Dankbarkeit:
    •  Aus heutiger Sicht: Wofür war es gut?
    • Wie können Sie die Erfahrungen, die Sie gesammelt haben, heute für sich oder andere nutzbar machen?
    • Wozu hat Sie die Erfahrung befähigt?

Die Wirkung stieg bei diesen 3 Alternativen, die Dankbarkeits-Perspektive hatte die größte Wirkung.

Posttraumatisches Wachstum

„Dort, wo du stolperst, liegt dein Schatz.“
Joseph Campbell13 14  15

Nicht nur herausfordernde Situationen und Krisen, sogar Traumata können wachstumsfördernd wirken.

Wie entstehen Traumata?
Edvard Munch: Der Schrei. (1893, Norwegische Nationalgalerie Oslo). Inbgriff der Schmerz- und Leid-Symbolik.

Traumata entstehen bei einschneidenden Ereignissen („life events“), z. B.

  • existenzielle Ereignisse (z. B. Tod naher Angehöriger),
  • schwerwiegenden, einschneidenden Ereignissen (z. B. Gewalterfahrungen, lebensbedrohlichen Unfällen, sexuellen Übergriffen),
  • auch wenn sie nicht das eigene Leben bedrohen (Verlassenwerden aus einer langjährigen Partnerschaft)16
Welche Wirkungen haben diese Traumata?

Ein häufiger ‚Normalzustand‘ ist, dass Traumata Beeinträchtigungen mit sich bringen, die nach einiger Zeit überwunden werden.  Bei anderen sind die (Selbst-)Heilungs-Kräfte nicht stark genug und die Traumata hinterlassen psychische Schäden –  Posttraumatische Belastungs- und Verbitterungs-Störungen.

Aber es gibt auch eine dritte Gruppe, vielleicht sogar die Mehrheit17 die gar nicht so klein ist, der es gelingt, aus der schwierigen Situation gestärkt herauszufinden.

Posttraumatisches Wachstum

„Das Phänomen des posttraumatischen Wachstums beschreibt die Möglichkeit, dass Opfer traumatischer Erfahrung nicht nur psychische und soziale Einbußen [posttraumatische Belastungsstörung] als Folge des Erlebten erfahren, sondern auch persönliche Entwicklungsprozesse angestoßen werden können.  … Posttraumatisches Wachstum kann zu einer zentralen Ressource im Leben von Betroffenen werden und damit konzeptionell eine wichtige Bereicherung für die Arbeit mit traumatisierten Klientinnen und Klienten sein.“ 18

Insgesamt unterscheidet man in der Trauma-Forschung vier unterschiedliche Formen von Reaktionen auf Traumatas. Die folgende Abbildung bringt das zum Ausdruck.

Die 4 Reaktionsformen auf Traumatas

„Der Kluge lernt aus allem und von jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen
und der Dumme weiß alles besser. “
Sokrates

Wodurch unterscheiden sich die Muster?

  • a) Resilienz: Resiliente Personen sind sehr stress-resistent: Sie berührt das Trauma wenig. Die Lebensqualität („Funktionalität“, Leistung, …) ist nur wenig beeinträchtigt. Bals erreichen sie wieder ihr gewohntes Niveau.
  • b) Erholung: Andere Personen sind stärker betroffen, vielleicht sogar sehr stark, aber nach einiger Zeit geht es stetig bergauf, bis der gewohnte Level wieder erreicht wird.
  • c) Posttraumatische Belastungsstörung: Manche Menschen sind so schwer vom Trauma betroffen, dass sie sich langfristig nicht erholen und ein beeinträchtigtes Leben mit der Belastungsstörung (einer Persönlichkeits-Störung) weiterleben müssen.
  • d) Post-traumatisches Wachstum: Wiederum andere Menschen sind auch tief getroffen, sie fühlen sich schwer beeinträchtigt. Es ist wie bei einem Erdbeben. Vieles wird zerrüttet und zerstört. Aber es entsteht Neues. Es gelingt, neue Lebens- und/oder Arbeitsformen zu entwickeln, neue Qualitäten in persönlichen Beziehungen zu erleben, mehr Sinn in ihrem Leben finden, die sie wieder auf die positive Spur bringt und durch die neuen Erfahrungen persönliches Wachstum ermöglicht, sodass das innere und äußere Leben auf einem höheren Niveau weitergeht als vor der traumatischen Krise.

Die Benefits kommen häufig von einer durch die psychischen Erschütterungen notwendigen Aktivitäten des Bilanz-ziehens und Ordnung-machens im eigenen Leben: Die Betroffenen

  • entdecken neue Möglichkeit,
  • sie leben bewusster und intensiver.19
  • schätzen das Leben
  • und schätzen vor allem auch persönliche Beziehungen stärker als vorher und entwickeln auch Dankbarkeit.

Judith Mangelsdorf gibt ein konkretes Beispiel:

„So kann beispielsweise eine Folge des Verlustes des Lebenspartners sein, dass soziale Beziehungen zu Familienmitgliedern, Freunden oder auch zu fremden Personen neu entstehen, sich intensivieren oder in ihrer Qualität verändern. Zusammengefasst kann posttraumatisches Wachstum damit als das Potenzial eines dynamischen Systems gesehen werden, sich an aversive Ereignisse anzupassen und dadurch die vorherigen Ressourcen zu erweitern. Auf einem individuellen Level können diese Ressourcen psychische Komponenten wie beispielsweise das Wissen um den eigenen Lebenssinn beinhalten, aber auch soziale Aspekte wie etwa die Tiefe von Beziehungen.“
20,

Quellen

Die Bezeichnung des Phänomens „Posttraumatisches Wachstum“ geht auf Richard G. Tedeschi und Lawrence G. Calhoun zurück, die Untersuchungen dazu durchgeführt und mit ihrem Forscherteam ein Mess-Instrument entwickelt haben.21

Welche Faktoren unterstützen persönliches Wachstum?

In der Traumaforschung  konnten 3 zentrale Faktoren isoliert werden, die persönliches (vor allem posttraumatisches) Wachstum fördern:22

  • die Anwesenheit positiver Emotionen,
  • soziale Unterstützung und
  • das Schöpfen von Sinn aus dem Erlebten.

Anregungen zu diesen Faktoren können vor allem aus der ‚Positiven Psychologie‚ gewonnen werden.

Erprobte und empirische bestätigte  Tools zu diesen unterstützenden Faktoren sind z. B.23

  • Glücks-Tagebuch (Übung ‚Drei gute Dinge‘): Tagebuch mit 3 positiven Erlebnissen, für die ich dankbar sein kann.
  • Positives Erfahrungs-Tagebuch (‚4-Evening-Questions‚): Tagebuch mit 4 Fragen (3 x positive Emotionen, 1 x Stärken):
    1. Was hat mir heute Freude bereitet?
    2.  Wofür und wem kann ich heute dankbar sein?
    3. Wo habe ich mich heute lebendig gefühlt?
    4. Welche Stärken konnte ich heute ausleben?
  • Mini-Urlaub: tägliches Zeitfenster von 20 -30 Minuten mit angenehmen Tätigkeit(en)

Lernen aus Krisen auch für Führungskräfte?

Führungskräfte werden in Krisen gestählt, wie ein glühendes Schwert auf dem Amboss.

Echte Führungskräfte24 lernen nicht nur auch aus Krisen, sondern vermutlich in besonderen Ausmaß. Es gibt sogar Hinweise, dass besondere Herausforderungen und Probleme entscheidend sind zur Bildung von Qualitäten, die ‚wahre Führungskräfte‘ ausmachen / ’schmieden‘. Für Warren Bennis und Robert Thomas sind sie die „Crucibles of Leadership“ (Feuerproben).

Als Antwort auf seinem Weg zur Erforschung dessen, was eine Führungskraft ausmacht „What makes a leader“ betonen Bennis und Thomas25, dass es diese Feuerproben des Lebens sind, die bewirken, dass wir Ressourcen entwickeln, die für Führung entscheidend sind. Und Bennis symbolisiert das in einem Bild, das darstellt, wie ein Schwert mit glühender Spitze unter einem Schmiedehammer geformt und gehärtet wird. (Siehe Bild rechts)

Ganz konkret sind Bennis und Thomas der Überzeugung, dass einer der verlässlichsten Indikatoren für gute Führung (‚true leadership‘) darin besteht, dass die Führungskraft in der Lage und bereit ist,

  • die Bedeutung und den Wert negativer Ereignisse zu erkennen und
  • aus den herausforderndsten und schwierigsten Lebensumständen zu lernen.

Die Fähigkeiten Krisen und schwierige Lebenssituationen zu bestehen sind die gleichen, wie sie besonders gute Führungskräfte aufweisen.26

Bennis und Thomas betonen aber auch, dass es nicht unbedingt traumatische Erfahrungen sind, die sich günstig auf die Entwicklung zu einer guten Führungskraft auswirken. Es reichen auch sehr herausfordernde Erfahrungen, z. B. durch einen sehr herausfordernden oder schwierigen Chef – und ich möchte ergänzen: Auch schwierige Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen im betrieblichen Bereich oder auch schwierige Eltern, Kinder und (Ehe-)Partner*innen sind ausgezeichnete Sparringpartner zu Entwicklung guter Führungs-Qualifikationen.

„Fortunately, not all crucible experiences are traumatic.
In fact, they can involve a positive, if deeply challenging, experience,
such as having a demanding boss or mentor.“27

Selbstreflexion: Die entscheidende Frage

Dass sie die Perle trägt, das macht die Muschel krank:
Dem Himmel sag‘ für Schmerz, der dich veredelt, Dank.“
Friedrich Rückert28 

Sie haben

  • einen schwierigen, unfähigen oder bösartigen Chef,
  • eine schwierige Partnerin, die sie stresst,
  • Kinder, die sie zur Verzweiflung bringen?
  • …?

Wenn ja: Freuen Sie sich!29

  • Diese Personen bieten ihnen (meist kostenlos!) herausfordernde Situationen zum Trainieren Ihrer Führungs- (und Lebens-)Qualifikationen (Qualifikationen die ihnen helfen, ein für Sie erfolgreiches Leben zu führen).

Können Sie den Wert dieser Personen nicht erkennen?

  • Lesen Sie Beiträge zum Perspektiven-Wechsel und zur Konstruktion der Beschreibung und Bewertung unserer Erfahrungen. Vielleicht gelingt es dann diese Perspektive des Nutzens schwieriger Personen einzunehmen. Und / oder
  • Suche Sie sich einen guten Coach, mit dessen Hilfe es Ihnen gelingen kann, schwierige („negative„) Erfahrungen in positive Qualifikationen zu transformieren.

Zusätzliche Fragen zur Selbstreflexion

  • Was sind in meinem derzeitigen privaten und beruflichen Leben die schwierigsten Personen / Situationen für mich?
    • Was kann ich von ihnen bzw. den herausfordernden Situationen, die sie mir bieten, lernen?
    • In welchem Ausmaß kann ich erkennen, dass sie zu meiner persönlichen Entwicklung beitragen?
  • Was waren in meinem bisherigen (vergangenen) Leben die herausforderndsten Personen und Ereignisse?
    • Was habe ich daraus gelernt? Inwieweit haben sie zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen?
  • Welche Personen / Ereignisse haben in mir Wunden hinterlassen, die ich noch nicht heilen konnte?30
    • Welche negativen Auswirkungen hat das auf mich und die Personen in meiner Umgebung (meinem sozialen Netz)?
    • Was will ich tun (z. B. Coaching, Therapie, B+cher, …), um dies zu verbessern / Wunden zu heilen?

Querverweise

Cluster: Ansätze der Persönlichkeitsentwicklung

Filmische Umsetzung

 

Literatur und Links

Trauer, Krisen und Individuation / Selbst-Werdung

Verena KastTrauern. Phasen und Chancen des psychischen Prozesses. Verlag Herder. 2013. (1982)

Sylvia Brathuhn: Trauer und Selbstwerdung. Eine philosophisch-pädagogische Grundlegung des Phänomens Trauer. Königshausen & Neumann, 2006.

Tatjana Schnell: Einlassen, Zulassen, Loslassen. Über ein konstruktives Leidensverständnis. Aus: uibk.ac.at (Thieme Verlag) 2018.  https://www.uibk.ac.at/psychologie/mitarbeiter/schnell/docs/schnell_konstruktiver_leidensbegriff_zfpm.pdf. (S. 249-255)

Roswitha Fürst: Krisen sind Chancen des persönlichen Wachstums. Aus roswitha-fuerst.de. https://www.roswitha-fuerst.de/krise-chance-wachstum/.

 

Positive Desintegration

Kazimierz Dabrowski: Positive Disintegration. Maurice Bassett, 2018. (1- Boston, MA. Little, Brown 1964)

Kazimierz Dabrowski: Personality-Shaping Through Positive Disintegration. Red Pill Press, 2015. (1-1967)

Sal Mendaglio, William  Tillier (2006). Dabrowski’s Theory of Positive Disintegration and giftedness. overexitability research findings. Journal for the Education of the Gifted, 30, 68–87. Aus: files.eric.ed.gov. (full text).  https://files.eric.ed.gov/fulltext/EJ750762.pdf.

Sal Mendaglio: Dabrowski’s Theory of Positive Disintegration. Great Potential Press, Inc., 2008.

Kazimierz Dąbrowski (1996). Multilevelness of Emotional and Instinctive Functions. Lublin, Poland: Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego.

Tanja Gabriele Baudson: Positiv desintegriert – Krise als Chance. Aus: fachportal-hochbegabung.de. https://www.fachportal-hochbegabung.de/blog/positiv-desintegriert-krise-als-chance-01-2018/. +++

Susan Daniels, Michael Marian Piechowski: Living with Intensity. Understanding the Sensitivity, Excitability, and Emotional Development of Gifted Children, Adolescents, and Adults. Great Potential Press, Inc., 2009. (insbes. S. 85 ff, 239 ff.)

o. A.: Positive disintegration. Aus:  en.wikipedia.org.https://en.wikipedia.org/wiki/Positive_disintegration.

o. A.: The Theory of Positive Disintegration by Kazimierz Dąbrowski. (Website der Yahoo Dąbrowski discussion group.  http://www.positivedisintegration.com/.

 

Logotherapie

Viktor Emil Frankl: Ärztliche Seelsorge. Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse. Zehn Thesen über die Person. Wien. Deuticke. 2005. (1-1948, 2017.) (Kap. A.2. Vom Sinn des Leidens)

Tatjana SchnellEinlassen, Zulassen, Loslassen. (Siehe Trauer, Krisen…) Existenzielle Philosophie und Psychotherapie.

 

Posttraumatisches Wachstum

Tanja Zöllner, Lawrence G. Calhoun, Richard G. Tedeschi: Trauma und persönliches Wachstum. In: Andreas Maercker, Rita Rosner (Hrsg.): Psychotherapie der posttraumatischen Belastungsstörungen. Thieme Verlag, Stuttgart 2006, S. 36–45.

Richard G. Tedeschi, Lawrence G. Calhoun: The posttraumatic growth inventory. Measuring the positive legacy of trauma. In: Journal of Traumatic Stress. 9, 1996, S. 455–471.

Anna Gielas: Hart im Nehmen. In Psychologie heute. April 2016.

Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum. Zeitschrift für Psychodrama  und Soziometrie. 19, 21–33 (2020). Aus: link-springer.com. 29. 1. 2020. https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11620-020-00525-5. DOI:  https://doi.org/10.1007/s11620-020-00525-5.

Judith Mangelsdorf: Michael Eid, Maike Luhmann (2019). Does growth require suffering? A systematic review and meta-analysis on genuine posttraumatic and postecstatic growth. Psychological Bulletin, 145(3), 302–338. Aus: APA PsychNet. https://doi.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fbul0000173. DOI: . https://doi.org/10.1037/bul0000173.

 

Positive Psychologie, Unterstützung posttraumatischen Wachstums

Barbara L. Fredrickson: Die Macht der guten Gefühle. Wie eine positive Haltung Ihr Leben dauerhaft verändert. Campus Verlag, 2011.

Philip C. Watkins, Lilia Cruz, Heather Holben & Russell L. Kolts (2008): Taking care of business? Grateful processing of unpleasant memories. The Journal of Positive Psychology, 3:2, 87-99. Aus: tandfonline.com. 25. 3. 2008. https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/17439760701760567.  DOI: 10.1080/17439760701760567.

 

Ödipus-Mythos / Gemälde

o. A.: Oedipus and the Sphinx. (Gustave Moreau) Aus: metmuseum.org. https://www.metmuseum.org/art/collection/search/437153.

Heinrich Heine: Vorrede zur dritten Auflage. Buch der Lieder. Aus: projekt-gutenberg.org. https://www.projekt-gutenberg.org/heine/buchlied/chap002.html. (Literarische Vorlage zum Bild von Gustave Moreau.

Klaus-Jürgen Bruder: Die Freudsche Erzählung von Ödipus als Mythos der Macht. Aus: web.fu-berlin.de. http://web.fu-berlin.de/postmoderne-psych/texte/bruder_die_freudsche_erzaehlung.html.

 

Individuation

Edda Brehm: Individuation. Ende des Lebens – Gespräche mit dem Unbewussten. BoD – Books on Demand, 2019.

 

Führung und Krisen / Warren Bennis

Laurent F. Carrel: Leadership in Krisen. 2. Auflage. Gabler. 2010. (1 – Verlag Neue Züricher Zeitung 2004).

Caterine Schwierz: Führung braucht Selbstentwicklung. In: karriere-blog.de. 27. 9. 2017. https://www.karriere-blog.de/fuehrung-braucht-selbstentwicklung/.

Warren G. Bennis: Becoming a leader of leaders. In: Alvin Toffler, Heidi Toffler, Rowan Gibson (Eds.): Rethinking the future. Rethinking Business Principles, Competition, Control and Complexity, Leadership, Markets and the World. Nicholas Brealey Publishing. London, Boston. 1998 (1996, 1997, 2002).  S. 148 – 163. (Abschnitt: Rethinking Leadership). Aus: profs.info.uaic.ro.pdf. https://profs.info.uaic.ro/~avitcu/FII%202015-2016/RF.pdf. (full text)

Warren Bennis and Robert J. Thomas: Crucibles of Leadership. In: HBR September 2002.  https://hbr.org/2002/09/crucibles-of-leadership.

 

„Sparking leadership“

 

Weg des Wohlbefindens vs. Weg der Weisheit

Eva-Maria Schnurr (im Gespräch mit der Psychologin Ursula Staudinger): Das Leben ist eine Baustelle. Aus: spiegel.de. 29. 08.2013. https://www.spiegel.de/karriere/persoenlichkeitsentwicklung-wie-sich-der-mensch-mit-der-zeit-veraendert-a-915309.html.

 

Joseph Campbell: Die innere Heldenreise / Schätze der Krise

Joseph Campbell: A Joseph Campbell Companion. Reflections on the art of living. Harper Collins Publishers. New York 1991,  2011.   (Textproben)

Matthias Strolz: Angst ist eine Schatzkarte. Aus: brandstaetterverlag.com. https://www.brandstaetterverlag.com/stories/matthias-strolz-angst-ist-eine-schatzkarte/.

 

Wunden der Kindheit / Vater-Wunden, Mutter-Wunden

Anselm Grün, Maria-M. Robben: Finde deine Lebensspur. Die Wunden der Kindheit heilen – psychologische und spirituelle Impulse. Verlag Herder, 2020.

Martin Baierl: Praxishandbuch Rituale für die Kinder- und Jugendhilfe. Spiritualität als Resilienzfaktor erleben. Vandenhoeck & Ruprecht, 2020. (Kap. 7.27, 2.28: Mutter- / Vaterwunden bearbeiten.)

Eduard WaidhoferDie neue Männlichkeit. Wege zu einem gelingendem Leben. Fischer & Gann. 2015. (Kap. 4.2.4: Erfahrungen mit dem eigenen Vater).

Der Beitrag ist noch in Bearbeitung. 32

  1.   Vgl.  o. A.: Oedipus and the Sphinx. Heinrich Heine: Vorrede zur dritten Auflage
  2.   Auch Trauerphasen können in besonderen Ausmaß zu dieser Selbst-Werdung beitragen: vgl. z. B.  Sylvia Brathuhn ( Trauer und Selbstwerdung, S. 109 ff., vgl. auch Edda BrehmIndividuation. )  Brathuhn (S. 109 ff.) beschreibt diesen Prozess der Selbst-Werdung mit Trauer in 4 Stufen („Wegen“):
    • Der Weg der Selbst-Wahrnehmung
    • Der Weg der Selbst-Erkenntnis
    • Der Weg der Selbst-Annahme
    • Der Weg der Selbst-Gestaltung.

  3.   Ein Beispiel aus der Lyrik gibt Reiner Maria Rilke. Er beschreibt das Entwicklungspotenzial in Bezug auf den Verlust eines lieben Menschen:

    „Ein solcher Verlust ist, je tiefer er uns trifft und je heftigerer uns angeht,
    desto mehr eine Aufgabe,
    das nun im Verlorensein hoffnungslos Betonte
    neu, anders und endgültig in Besitz zu nehmen:
    Dies ist dann unendliche Leistung,
    die alles Negative, das dem Schmerz anhaftet,
    alle Trägheit und Nachgiebigkeit, die immer einen Teil des Schmerzes ausmacht,
    auf der Stelle überwindet,
    dieser ist tätiger, innen wirkender Schmerz,
    der Einzige, der Sinn hat und unserer würdig ist.“
    Reiner Maria Rilke[1.  Reiner Maria Rilke: Die Briefe an die Gräfin Sizzo. Wiesbaden 1977, S. 50 f. zitiert aus: Sylvia Brathuhn: Trauer und Selbstwerdung, S. 109 

  4.   Aus: Verena KastTrauern. S. 184. Auch in Sylvia Brathuhn: Trauer und Selbstwerdung, S. 8 
  5.   Zur Theorie der positiven Desintegration vgl. Kazimierz Dąbrowski (1996). Multilevelness of Emotional and Instinctive Functions.   
  6.   Tatjana Schnell: Einlassen, Zulassen, Loslassen, S. 252 
  7.   Vgl.  o. A.: The Theory of Positive Disintegration by Kazimierz Dąbrowski.    
  8.   Kazimierz Dabrowski: Positive Disintegration. zitiert aus: Tanja Gabriele Baudson: Positiv desintegriert 
  9.   Vgl. Viktor Emil Frankl: Ärztliche Seelsorge., Tatjana SchnellEinlassen, Zulassen, Loslassen 
  10.   Viktor Emil Frankl: Ärztliche Seelsorge.
  11.   Tatjana SchnellEinlassen, Zulassen, Loslassen, S. 252 
  12.   Philip C. Watkins, Lilia Cruz, Heather Holben & Russell L. Kolts (2008): Taking care of business?  
  13.   Dies ist eines der bekanntesten Zitate des Mythenforschers Joseph Campbell. Aus: Joseph Campbell: A Joseph Campbell Companion. Reflections on the art of living. S. 24.
  14.   Das erweitertes Zitat von Joseph Campbell lautet:

    „Nur wenn wir in den Abgrund hinabsteigen,
    finden wir die Schätze unseres Lebens.
    Dort, wo du stolperst, liegt dein Schatz.

    Genau die Höhle, die du dich fürchtest zu betreten,
    erweist sich als die Quelle dessen,
    was du suchst.“

    Aus: Joseph Campbell: A Joseph Campbell Companion. Reflections on the art of living. S. 24.

  15.   Das gesamte Zitat von Joseph Campbell im englischen Original:

    “It is by going down into the abyss
    that we recover the treasures of life.

    Where you stumble,
    there lies your treasure.

    The very cave you are afraid to enter
    turns out to be the source of
    what you are looking for.
    The damned thing in the cave
    that was so dreaded
    has become the center.

    You find the jewel,
    and it draws you off.

    In loving the spiritual,
    you cannot despise the earthly.

    The purpose of the journey
    is compassion.

    When you have come past
    the pairs of opposites,
    you have reached compassion.

    The goal is to bring the jewel
    back to the world,
    to join the two things together.“

    Joseph Campbell: A Joseph Campbell Companion. Reflections on the art of living. S. 24.   

  16.   Vgl. Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum   
  17.   Vgl. Anna Gielas: Hart im Nehmen, S. 31.     
  18.   Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum, S. 21 (Zusammenfassung) 
  19.   Vgl. Anna Gielas: Hart im Nehmen.   
  20.   Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum 
  21.   Vgl. Tanja Zöllner, Lawrence G. Calhoun, Richard G. Tedeschi: Trauma und persönliches Wachstum. Richard G. Tedeschi, Lawrence G. Calhoun: The posttraumatic growth inventory. – aus: Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum , vgl. auch Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum, Kap. 4.   
  22.   Vgl. Judith Mangelsdorf, Michael Eid, Maike Luhmann (2019). Does growth require suffering?, vgl. auch Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum.  
  23.   Vgl. z. B. Barbara L. Fredrickson: Die Macht der guten Gefühle. Judith Mangelsdorf: Posttraumatisches Wachstum
  24.   Echte Führungskräfte sind solche, die echt führen, die also nicht nur die Funktion als Vorgesetze haben, sondern dabei auch Führungsfunktionen (dazu gehören Management-, Leadership und strategische Aufgaben wahrnehmen.
  25.   Warren Bennis and Robert J. Thomas: Crucibles of Leadership.  
  26. Parallelen von erfolgreicher Führung und erfolgreicher Bewältigung von Lebenskrisen und schwierigen Umständen in den Worten von Bennis und Thomas:

    „As lifelong students of leadership, we are fascinated
    with the notion of what makes a leader.
    Why is it that certain people seem to naturally inspire confidence, loyalty, and hard work,
    while others (who may have just as much vision and smarts) stumble, again and again?
    It’s a timeless question, and there’s no simple answer.
    But we have come to believe it has something to do
    with the different ways that people deal with adversity.
    Indeed, our recent research has led us to conclude
    that one of the most reliable indicators and predictors of true leadership is
    an individual’s ability to find meaning in negative events
    and to learn from even the most trying circumstances.
    Put another way, the skills required to conquer adversity
    and emerge stronger and more committed than ever
    are the same ones that make for extraordinary leaders.“
    Aus: Warren Bennis and Robert J. Thomas: Crucibles of Leadership.

  27.   Warren Bennis and Robert J. Thomas: Crucibles of Leadership.
  28.   Aus: Friedrich Rückert:  Angereihte Perlen. In: Gesammelte Poetische Werke in zwölf Bänden. Siebenter Band. S. 372.
  29.   Ist die Antwort auf die Frage nach ’schwierigen‘ Personen in ihrem Leben ein „Nein“, dann prüfen sie die beiden Alternativen:
    • In Ihnen sind starke Abwehr-Mechanismen wirksam, die Ihr persönliches Wachstum hemmen oder unmöglich machen. – Versuchen Sie sich von einigen davon zu befreien.
    • Oder Sie befinden sich in einer stabilen Komfort-Zone, uns der Sie heraustreten sollten, wenn Ihnen Ihre persönliche Entwicklung am Herzen liegt.

  30.   Vgl. z. B. Anselm Grün, Maria-M. Robben: Finde deine Lebensspur.   
  31.   Bilginoglu, E., Yozgat, U. (2018). Sparking leadership for engaged employees and passionate organizations Sparking Leadership Scale (SLC) development and validation. Journal of Management, Marketing and Logistics (JMML), V.5(3), p.226-235. http://doi.org/10.17261/Pressacademia.2018.966
  32.   final 1 – 2006/1   To do: Integriere die „Wege des Wohlbefindens und der Weisheit“. 2101 Campbell ergänzt, ev. eigener Beitrag.

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