Warum dieses Thema: Alte Pädagogik – Alte Führung
Die schwarze Pädagogik der vorigen Jahrhunderte mit ihrer Intention den Gehorsam, die Anpassung, Konformität der „pädagogisierten Person“ scheint überwunden. Aber die zugrundeliegende schwarze Philosophie des Gehorsams, der Unterwürfigkeit, Gefügigkeit, Folgsamkeit bzw. Fügsamkeit unter die Autorität wird noch stärker gelebt, als es auf den ersten Blick erscheint; nicht nur in totalen Organisationen, im Militär- und Polizeiwesen, in Schule und Kirche, auch in der Wirtschaft und öffentlichen Institutionen.
Führungskräfte, die Mitarbeiter*innen (MA) belehren, ermahnen, anschreien, abwertend behandeln und andere Methoden der schwarzen Pädagogik / Philosophie anwenden, sind leider gar nicht so selten. Sie begründen das z. B. dass man als Führungskraft (auch) streng sein muss und den Mitarbeiter*innen nicht alles durchgehen lassen kann. Häufig sind sie sich dessen nicht bewusst, dass sie schwarze Pädagogik anwenden. z. B.
- Sie fühlen sich überfordert und sehen in ‚forcierten‘, machtorientierten Methoden die einzige Möglichkeit, wie sie ihre Mitarbeiter*innen beeinflussen und sich durchsetzen können.
- Oder sie haben – meist in ihrer Kindheit – Gewalt erlebt und ihre psychische Dynamik enthält die „Identifikation mit dem Aggressor„, was auch häufig unbewusst bleibt. Sie sehen sich als Opfer, nicht als Täter.
Die ‚alte Pädagogik‘ und das ‚alte Führungsverhalten‘ weisen deutliche Parallelen auf. Sie widersprechen den humanistischen Werten, wie sie z. B.- Erich Fromm formuliert hat1 und den psychosozialen Grundwerten des menschlichen Zusammenlebens, wie sie Reinhard und Anne-Marie Tausch formuliert haben2.
- Selbstbestimmung einer Person
- Achtung der Person
- Förderung der seelischen und körperlichen Funktionsfähigkeit einer Person
- Soziale Ordnung.
Viele Interaktions-, Gesprächs- und Führungs-Stile genügen diesen Grundwerten nicht und verstecken sich oft in Rationalisierungen bzw. vermeintlich ‚rationalen‘ und distanzierten Führungs- oder Erziehungs-Konzepten.
Es ist daher für Führungskräften, Führende und Geführte sinnvoll, sich mit der schwarzen Pädagogik auseinanderzusetzen und sie im betrieblichen (und privaten) Alltag bei sich und bei anderen zu erkennen, reflektieren und Änderungen soweit wie möglich einzuleiten.
Was ist schwarze Pädagogik?
Ganz allgemein geht es in der schwarzen Pädagogik um die Verleugnung oder das Zurückdrängen der (schlechten) Natur des Menschen zugunsten der Vernunft bzw. des Geistes. Mit Hinweis auf Salomon: „Du hauest ihn (den Knaben) mit der Rute; aber du errettest seine Seele von der Hölle.“3‚4
Sehr klar kennzeichnet Alice Miller die schwarze Pädagogik aus dem Hintergrund der Untersuchungen zur autoritären Persönlichkeit:
„Unter der ‚Schwarzen Pädagogik‘ verstehe ich eine Erziehung,
die darauf ausgerichtet ist, den Willen des Kindes zu brechen,
es mit Hilfe der offenen oder verborgenen Machtausübung, Manipulation und Erpressung
zum gehorsamen Untertanen zu machen.“ 5
Was sind die Folgen der schwarzen Pädagogik
Schwarze Pädagogik führt zu autoritären Persönlichkeiten.
Hinweise zum Zusammenhang zwischen schwarzer Pädagogik und Entwicklung einer autoritären Persönlichkeit finden sich in meinem Beitrag zur autoritären Persönlichkeit.
Schwarze Pädagogik führt zu Gewalt.
Schwarze Pädagogik ist eine gewalt-durchzogene Pädagogik. Und Gewalt führt (über die Identifikation mit dem Aggressor) zu Gewalt.6
„Was die Züricher Psychoanalytikerin Alice Miller in ihrem Buch Am Anfang war Erziehung (1980) so beredt beschreibt, die Familie als eine „Brutstätte des Hasses“, den „Mord am Kind“, den eine Erziehung begeht, die alles „Lebendige, Kreative, Emotionale“ in ihm unterdrückt, die „schwarze Pädagogik“ (Katharina Rutschky), reifend vom listenreichen Fallenstellen bis zur Misshandlung und regelrechten Folter – viele Psychologen wissen schon lange: Gewalt zeugt Gewalt. Gewalttätige Eltern bringen gewalttätige Kinder hervor.“ Aus: Dieter E. Zimmei: Das Unbehagen an der Autorität. ).
Schwarze Pädagogik verhindert ein gelingendes Leben
Schwarze Pädagogik lässt Introjekte entwickeln, psychische Einlagerungen‘, die Pädagogen und Erzieherinnen in mir hinterlassen. Sie verhindern oder beeinträchtigen zumindest die Möglichkeit, mein authentisches Leben zu leben – nicht das wahre, sondern das Das wahre und das falsche Selbst – Donald Winnicott wird gefördert.
Die Dynamik der schwarzen Pädagogik am Beispiel des Dramas des begabten Kindes
Alice Miller beschreibt in einer Art Selbstanalyse die Wirkung einer Erziehungsmethode, die sich an der schwarzen Pädagogik orientierte.
„Das Drama des begabten, das heißt sensiblen, wachen Kindes besteht darin, dass es schon früh Bedürfnisse seiner Eltern spürt und sich ihnen anpasst, indem es lernt, seine intensivsten, aber unerwünschten Gefühle nicht zu fühlen. Obwohl diese ‚verpönten‘ Gefühle später nicht immer vermieden werden können, bleiben sie doch abgespalten, das heißt: der vitalste Teil des wahren Selbst wird nicht in die Persönlichkeit integriert. Das führt zu emotionaler Verunsicherung und Verarmung (Selbstverlust), die sich in der Depression ausdrücken oder aber in der Grandiosität abgewehrt werden. Die angeführten Beispiele sensibilisieren für das nicht artikulierte, hinter Idealisierungen verborgene Leiden des Kindes wie auch für die Tragik der nicht verfügbaren Eltern, die einst selbst verfügbare Kinder gewesen sind.“
Konsequenzen für den Führungs-Alltag
Glaubt man den Mitarbeiter*innen zahlreicher Führungskräfte, so wenden diese schwarze Pädagogik, oft ohne, dass ihnen das bewusst ist. Aber die negativen Auswirkungen zeigen sich deutlich, vor allem am Erleben und Verhalten der Mitarbeiter*innen und deren Leistungen.
Die Praktiken der schwarzen Pädagogik zeigen sich in ’schwarzen Führungspraktiken‘, vor allem ’schwarzen Gesprächs- und Interaktionsstilen, wenn Führungskräfte mit mit Verhaltensweisen und/oder Leistungen ihrer Mitarbeiter nicht zufrieden sind. Dann werden Führungskräfte laut und schreien ihre Mitarbeiter*innen an oder kommunizieren in eisig-kalter Stimmung und Distanz oder sogar Drohungen, oder sie ziehen sich beleidigt zurück und reduzieren die Kommunikation.. Für all diese Verhaltensmuster gibt es im Grunde keine Veranlassung.
Zwei Gründe sind dafür vor allem ausschlaggebend, zwischen denen es einen Zusammenhang gibt.
- destruktiver Umgang mit Emotionen
- fehlende Professionalität / falsches Selbstverständnis der Führungskraft.
Umgang mit Emotionen (fehlende emotionale Kompetenz)
Wenn Mitarbeiter_innen (MA) nicht ‚funktionieren‘ (wie es häufig genannt wird), d. h. wenn sie z. B. keine zufriedenstellende Leistungen erbringen oder negative Einstellungen ausleben oder Konflikte anzetteln (aus der Sicht der Führungskraft7), dann entsteht bei vielen Führungskräften häufig Ärger. Der Grund für den Ärger ist häufig ein fehlendes Führungs-Selbstverständnis und fehlende Kompetenz im Umgang mit Emotionen.
Führungs-Selbstverständnis: Warum entstehen überhaupt Emotionen? Viele Führungskräfte sehen sich noch (in erster Linie) als Experten und nicht als Führungskraft. Sie führen nur ‚nebenbei‚. Aufgrund des Multiplikator-Effekts der Führung ist dies ein unprofessionelles Verständnis. Entstehen durch Abweichungen der Mitarbeiter*innen ‚Führungs-Notwendigkeiten‘, so hält sie das, wie sie meinen, von ihrer eigentlichen (falchen) Arbeit ab und das führt zu Ärger.
Fehlende Professionalität: Führung ist ein Beruf, den man – wie andere Berufe auch – erlernen muss. Viele Führungskräfte bekommen jedoch nur eine sehr unzureichende Ausbildung. Das führt dazu, dass ihnen das notwendige professionelle Führungs-Instrumentarium fehlt. Sie wissen oft nicht, wie sie die Abweichung ansprechen sollen und wie sie bei einem Gespräch vorgehen sollten. Sie fühlen sich dann einem MA, „der einfach nicht das tut, was ich will“ hilflos ausgeliefert. In der Folge vermeiden sie oft das notwendige Gespräch oder führen ein (unprofessionelles) pädagogisches Korrektur- oder Lehrgespräch, eine Anwendung der schwarzen Pädagogik mit entsprechenden negativen Ergebnissen.
Was wäre ein professionelles Vorgehen als Führungskraft?
Professionell vorgehen heißt vorerst: Diese Abweichungs-Gespräche, Klärungs-, Konflikt- und andere Führungs-Gespräche nicht als ärgerliche Situation zu interpretieren (attribuieren), sondern als selbstverständliche Führungs-Aufgabe. Das entspricht der Einstellung: „Ich werde dafür bezahlt, dass ich als Führungskraft solche Gespräche führe und brauche mich daher nicht zu ärgern, sondern erfülle meine selbstverständlichen (Führungs-)Aufgaben.“
Die Vorgangsweise besteht z. B. darin,
- die Abweichung (neutral, vorwurfslos) anzusprechen
- zu klären, ob meine Erwartungen dem MA bekannt sind, wenn nicht ein Erwartungs-Gespräch zu führen,
- wenn Erwartungen klar sind, dann ein Klärungs-Gespräch zu führen: Wie ist es zu den Abweichungen gekommen? Wie ist da die Sicht der MA?
- mit der MA Lösungenzu entwickeln, damit sich die Situation bessert, sowie auf dieser Basis
- konkrete Schritte zu vereinbaren und diese auch zu dokumentieren. Unzählige Abweichungs-Gespräche enden ohne Vereinbarungen.
- Auch das reicht noch nicht, sondern es gilt auch, dran zu bleiben, d. h. Nachfass-Gespräche (Folge-Gespräche) zu führen, bis das Problem beseitigt.
- Kommt man der Lösung dauerhaft nicht näher, so führt der Weg entweder in die ‚Eskalation‘ (Abmahnung, Versetzung, Kündigung, …) oder, wenn dies nicht möglich ist, in den konstruktiven Umgang mit diesem Dauer-Zustand. (Problem-Management statt Problem-Lösung)
In all diesen Schritten ist es nicht notwendig und auch nicht sinnvoll, in Ärger, Verbitterung, Verzweiflung oder andere negative emotionale Zustände hineinzugehen.
Ergänzung: „Tiger Moms“: neue schwarze Pädagogik?
Man dachte, die schwarze Pädagogik in der Erziehung der Kinder überwunden zu haben. Nichtsdestotrotz gibt es Backflashs. Die wahrscheinlich meist diskutierte Version sind die Erziehungs-Praktiker der ‚Tiger Mom‚ Amy Chua8. Die Harvard-Professorin aus China erzieht ihre beiden Kinder mit Leistungsdruck, zahlreichen Verboten, Kritik, Abwertungen, Beschimpfungen, Drohungen und Bestrafungen (z. B. Drohungen, die Teddybären / Kuscheltiere ihrer Töchter zu verbrennen, wenn die Anstrengungen bzw. Leistungen nachlassen oder sie sich ’schlecht benehmen‘) und beschreibt sie als Erfolgs-Strategie in ihrem Erfolgs-Buch einer chinesischen Erziehungsmethode.9
Natürlich hagelte es auch Kritik für sie und ihren autoritären Erziehungs-Stil (und auch für ihren Mann, den Yale-Professor für öffentliches Recht – „Wie konnte er da zusehen?“10). Aber es gab auch viel Zustimmung11 und ihr Buch war lange Zeit auf der Bestseller-Liste.12 und ihr Artikel in der New York Times13 bekam über 7.000 Comments.14
Ergänzung: Helicopter Parenting
Man kann Chua’s Tiger-Moms-Ansatz als eine spezielle, autoritäre Form des autoritäres Helicopter Parenting bezeichnen. Helicopter Parenting heißt umgangssprachlich, dass die Eltern oder ein Elternteil ständig wie ein Helikopter ums Kind kreisen. Dabei gibt es über-fürsorgliche / über-behütetete und über-kontrollierende Formen. Es findet eine exzessive Einmischung der Eltern in die Angelegenheiten der Kinder statt.
Schon über-behütete und verwöhnte15Kinder zeigen nachhaltige negative Konsequenzen. Kommt die schwarze Pädagogik der Bestrafung und Härte dazu, kann man zusätzliche Schäden erwarten.
All diese Erziehungsstile, vor allem aber der Stil der Tiger Moms widersprechen den psychosozialen Grundwerten des menschlichen Zusammenlebens:16
- Selbstbestimmung einer Person
- Achtung der Person
- Förderung der seelischen und körperlichen Funktionsfähigkeit einer Person
- Soziale Ordnung.
Welche Bedeutung Erziehungs-Stile auf die Entwicklung der Kinder hat, zeigen zahlreiche empirische Evidenzen. Von besonderer Bedeutung ist ihr Einfluss auf das spätere Suizid-Risiko im Erwachsenen-Leben. 17 Tendenziell zeigt sich meines Erachtens darin auch ähnlich – wenn auch in geringerer Bedeutung – die Bedeutung von Führungs- und Gesprächs-Stilen von Vorgesetzten.
Selbst-Reflexion
Erlebte Schwarze Pädagogik:
Ich mach mir bewusst, wo und wie viel schwarze Pädagogik ich erlebt / erlitten habe:
- Wo und wie viel schwarze (und ‚graue‘ – gemäßigt schwarze) Pädagogik habe ich erlebt?
- in meinem Elternhaus
- in Schule und Ausbildung
- in Unternehmen / Organisationen?
- in anderen Situationen und Lebensbereichen (Freizeit-Situationen, Vereinen, vielleicht sogar in der Partnerschaft, …)
- Was hat diese Pädagogik bei mir bewirkt?
- Was hat sie in mir ‚hinterlassen‘? (Welche ‚Introjekte‘ dieser Pädagogik sind noch in mir vorhanden?)
- In welchem Ausmaß war / bin ich ein ‚verfügbares, braves Kind‘, ein ‚verfügbarer‘ Mitarbeiter, Partner, … (ein Mensch, über den andere verfügen können)
Angewandte Schwarze Pädagogik:
Ich werde mir bewusst, wo und wie viel schwarze Pädagogik ich selbst (unbewusst?) anwende (z. B. bei der Erziehung der Kinder, bei Gesprächen mit Mitarbeiter*innen, bei Beziehung- / Paar- / Partner-Gesprächen, …):
- Wo und wie viel schwarze Pädagogik wende ich selbst an?
Kann ich erkennen / akzeptieren, dass ich auch selbst nicht frei von schwarzer Pädagogik bin? (In meinem Verhalten gegenüber Kindern, Mitarbeiter_innen, Partner_in, …, vor allem gegenüber abhängigen Personen) - Wo schränke ich (unnötiger Weise) Freiheiten von Anderen ein?
- Wo erwarte ich von Anderen unnötige Anpassung?
- Wo hindere ich Andere am freien Ausdruck (weil er zu laut, zu upassend, zu störend, … ist)?
Wo hindere ich Andere, ihre Gefühle und Emotionen zu äußern? - Wo schaffe ich ein Klima der Angst, Unsicherheit, Zurückhaltung, …?
- Wo bin ich (unterschwellig) aggressiv? Wo wende ich (psychische oder körperliche) Gewalt an? Wo bin ich hart, scharf, unerbittlich (manche nennen es beschönigend „konsequent“ oder „hart aber herzlich“ oder …
- Wo behandle ich andere abwertend (zynisch, ironisch), nicht wertschätzend?
- Wo kritisiere ich verletzend?
- Wo mache ich andere (hinter ihren Rücken) schlecht?
Hier gilt es, ehrlich zu sich selbst zu sein. Vielleicht wollte ich das gar nicht, „es ist passiert“. Vielleicht war oder ist es mir gar nicht bewusst. Vielleicht habe ich mir nicht anders zu helfen gewusst, …
Querverweise
- Führungsherausforderung: Meine Mitarbeiter, mein Team.
- Schwarze Pädagogik in der Führung.
- Die autoritäre Persönlichkeit.
- Identifikation mit dem Aggressor.
- Das wahre und das falsche Selbst.
- Das pädagogische Führungsgespräch im Führungsalltag.
- Konformität: Wann und warum verhalten wir uns konform?.
- Normopathie.
- Führungsgespräche – Übersichtsblog.
- Übersichtsblog: Entwicklung und Anpassung.
- Identifikation mit dem Aggressor.
Literatur und Links
schwarze Pädagogik
Katharina Rutschky (Hrsg.): Schwarze Pädagogik. Quellen zur Naturgeschichte der bürgerlichen Erziehung. Ullstein. 1997 (Inhaltsverzeichnis). Historische Literaturquellen zur schwarzen Pädagogik.
Rezension von: Eberhard Hübner: Schwarze Pädagogik. Dokumente zur Geschichte der Erziehung. In: Die Zeit. 27. Mai 1977. https://www.zeit.de/1977/23/schwarze-paedagogik/komplettansicht.
Erhard Meueler: Wie aus Schwäche Stärke wird: vom Umgang mit Lebenskrisen. Schibri-Verlag, 1999. (1 – Rowohlt 1987).
Dieter E. Zimmei: Das Unbehagen an der Autorität. Erziehung: „Respekt und Liebe schließen sich nicht aus“ (II). Aus: www.zeit.de. 14. August 1981. https://www.zeit.de/1981/34/das-unbehagen-an-der-autoritaet/komplettansicht.
Michael A. Milburn und Sheree D. Conrad: Raised to Anger. The Politics of Anger and the Roots of Authoritarianism. The MIT Press, Cambridge, London 2016.
o. A.: Schwarze Pädagogik. Aus: de.wikipedia.org. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_P%C3%A4dagogik#cite_note-MILCON-22. englisch: Poisonous pedagogy. Aus: en.wikipedia.org. https://en.wikipedia.org/wiki/Poisonous_pedagogy.
Werner Sesink: Einführung in die Pädagogik. LIT Verlag Münster, 2001. S. 68.
o. A. (Jeanne): Eine Arbeit zum Thema schwarze Pädagogik. Vergangenheit und Gegenwart. Aus: familythatmatters.com. 13. 4. 2019. https://www.familythatmatters.com/de/schwarze-paedagogik/.
Erich Fromm: Sein und Haben, Über den Ungehorsam, Die Kunst der Liebe, …
Erich Fromm: Über den Ungehorsam und andere Essays. Deutsche Verlags-Anstalt, 1982.
Erich Fromm: Über den Ungehorsam und andere Essays. Deutsche Verlags-Anstalt, 1982.
„Erich Fromm: Über den Ungehorsam. In: Erich Fromm: Über den Ungehorsam und andere Essays. Open Publishing. Leseproben.18, 19
Tiger Moms
Amy Chua: Die Mutter des Erfolgs. Wie ich meinen Kindern das Siegen beibrachte. 5. Auflage. Nagel & Kimche, 2011. engl. Original: Amy Chua: Battle Hymn of the Tiger Mother. Penguin Press, 2011.
Johnny Erlin: Chinas fragwürdiges Erfolgsmodell. Aus: www.derstandard.at. 1. Februar 2011. https://www.derstandard.at/story/1295571302985/hintergrund-chinas-fragwuerdiges-erfolgsmodell.
o. A.: Getting into Harvard the Chinese way. Aus: mediolana.wordpress.com. https://mediolana.wordpress.com/2011/01/26/getting-into-harvard-the-chinese-way/.
Amy Chua: Why Chinese Mothers Are Superior. Can a regimen of no playdates, no TV, no computer games and hours of music practice create happy kids? And what happens when they fight back?. Aus: www.wsj.com. Updated Jan. 8, 2011. https://www.wsj.com/articles/SB10001424052748704111504576059713528698754. (bekam über 7000 comments!)
Lisa Miller: We Know About Tiger Mom, But Who Is TIGER DAD?. Aus: www.businessinsider.com. Jan 21, 2011. https://www.businessinsider.com/how-the-tiger-dad-is-handling-his-newfound-infamy-2011-1?r=DE&IR=T.
Jennifer Schuessler. Inside the List. www.nytimes.com. Jan. 21, 2011.
Helicopter Erziehung, Helocopter Parenting
Nicole B. Perry, Jessica M. Dollar, Susan D. Calkins, Susan P. Keane et. al.: Childhood self-regulation as a mechanism through which early overcontrolling parenting is associated with adjustment in preadolescence. In: Developmental Psychology, 54 (8), 2018, S. 1542–1554. https://doi.org/10.1037/dev0000536.
Nelson LJ. Padilla-Walker: Black Hawk down? . Establishing helicopter parenting as a distinct construct from other forms of parental control during emerging adulthood. In: Journal of Adolescence, 2012 Oct;35(5):1177-90. Aus: www.sciencedirect.com.https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0140197112000462.
Carola Padtberg: Zu viel des Guten. Aus: www.spiegel.de. 14 .08. 2013. https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/helikopter-eltern-wie-ueberbehuetung-den-kindern-schaden-kann-a-915507.html.
Antonia Fuchs: „Rasenmäher-Eltern“: Sie schaden ihren Kindern mehr als „Helikopter-Eltern“. Aus: www.gmx.net. https://www.gmx.net/magazine/ratgeber/kind-familie/schlimmer-helikopter-rasenmaeher-eltern-kindern-schaden-34341508.
Gernot Kramper: Helikoptereltern – viele lästern, aber das Konzept funktioniert. Aus: www.stern.de. https://www.stern.de/familie/kinder/helikoptereltern—viele-laestern–aber-das-konzept-funktioniert-8581070.html.
Heike Klovert: Wenn Helikopter-Eltern an der Uni landen. www.spiegel.de. 27.10.2015. https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/studienstart-helikopter-eltern-nerven-uni-berater-a-1059618.html.
Lena Greiner: „Meine Helikoptereltern machten mich zum Therapiefall“. Aus: www.spiegel.de. 20.02.2017. https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/helikoptereltern-ein-betroffenes-kind-berichtet-a-1134782.html.
Theresa Münch: Warum Eltern ihre Kinder nicht zur Schule fahren sollten. Aus: ww.spiegel.de. 29.01.2018. https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/warum-eltern-ihre-kinder-nicht-mit-dem-auto-zur-schule-fahren-sollten-a-1189924.html29.01.2018.
Inge Kloepfer: Lob der Helikopter-Eltern. Aus: www.faz.net. Aktualisiert am 19.08.2013. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schluss-mit-dem-eltern-bashing-lob-der-helikopter-eltern-12536105.html.
Nadine Bös: Erst mal Mama fragen: aus: www.faz.net. Aktualisiert am11. 1. 2011. https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/ueberbesorgte-eltern-erst-mal-mama-fragen-1579764.html.
Sabine Maurer. Übervorsichtige „Helikopter-Eltern“ schaden ihren Kindern. In: www.abendblatt.de. 6. 2. 2013. https://www.abendblatt.de/ratgeber/article113413995/Uebervorsichtige-Helikopter-Eltern-schaden-ihren-Kindern.html.
o. A.: „Wie oft hat mein Sohn in den ersten beiden Schulstunden geniest?“. Aus: www.spiegel.de. https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/helikopter-eltern-bei-der-einschulung-wie-oft-hat-mein-sohn-geniest-a-1226690.html.
Erziehungs-Ziele / -Stile
Reinhard Tausch, Anne-Marie Tausch: Erziehungspsychologie. Begegnung von Person zu Person. Verlag für Psychologie Hogrefe, Göttingen. 11., korr. Auflage. 1998. (1 – Verlag für Psychologie, 1963).
Claudia Isabelle Köhne: Familiale Strukturen und Erziehungsziele zu Beginn des 21. Jahrhundrts. Eine internet-basierte Befragung von Mütter. Dissertation, Universität Duisburg-Essen. 2003. https://duepublico2.uni-due.de/servlets/MCRFileNodeServlet/duepublico_derivate_00011924/koehne_komplett.pdf.
Stephen Khan: From tiger to free-range parents. What research says about pros and cons of popular parenting styles. Aus: theconversation. May 26, 2016. https://theconversation.com/from-tiger-to-free-range-parents-what-research-says-about-pros-and-cons-of-popular-parenting-styles-60065.
Carolin Donath, Elmar Graessel, Dirk Baier, Stefan Bleich and Thomas Hillemacher: Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents? In: BMC Pediatrics 2014, 14:113. Aus: bmcpediatr.biomedcentral.com. https://bmcpediatr.biomedcentral.com/track/pdf/10.1186/1471-2431-14-113.pdf.
o. A.: Erziehungsstil. Aus: wikipedia.org. https://de.wikipedia.org/wiki/Erziehungsstil.
Verwöhnung – Alfred Adler
Alfred Adler: Der Arzt als Erzieher. In: Ärztliche Standeszeitung, Bd. 3, Nr. 13–15, 1904. Aus: www.textlog.de. https://www.textlog.de/adler-psychologie-arzt-erzieher.html.
Josef Rattner: Verwöhnung und Neurose. Seelisches Kranksein als Erziehungsfolge.
Verlag Classen, 1968.
Joseph Rattner: Alfred Adler – eine biographische Skizze. In: Katharina Kaminski, Gerald Mackenthun (Hrsg.): Individualpsychologie auf neuen Wegen. Grundbegriffe – Individualpsychologie als angewandte Ethik – Psychotherapie – Charakterkunde. Königshausen & Neumann: Würzburg 1997.
Sonstige
Florian Köhler: Hieronymus Cocks Serie der römischen Ruinen. Diplomarbeit Universität Wien. Wien 2013. http://othes.univie.ac.at/25568/1/2013-02-03_0349134.pdf.
Historie: 20
- „Den Vorrang hat der Mensch.“ In: Erich Fromm: Über den Ungehorsam. ↵
- Vgl. Reinhard Tausch, Anne-Marie Tausch: Erziehungspsychologie, S. 20 ff. ↵
- Aus: Werner Sesink: Einführung in die Pädagogik, S. 68. Modernere Versionen der schwarzen Pädagogik drücken das natürlich gewählter aus. ↵
- Zur schwarzen Pädagogik vgl. auch Erhard Meueler: Wie aus Schwäche Stärke wird. ↵
- Alice Miller: Evas Erwachen, 2001. (aus: Michael A. Milburn und Sheree D. Conrad: Raised to Anger. Übersetzung aus: o. A.: Schwarze Pädagogik.) ↵
- Vgl. dazu auch meine Beiträge zur Identifikation mit dem Aggressor und zur autoritären Persönlichkeit. ↵
- Vgl. Attribution. ↵
- Amy Chua: Die Mutter des Erfolgs. ↵
- Vgl. Amy Chua: Die Mutter des Erfolgs. ↵
- Vgl. Lisa Miller: We Know About Tiger Mom, But Who Is TIGER DAD? ↵
- Vgl. z. B. Jennifer Schuessler. Inside the List. ↵
- Vgl. dazu o. A.: Getting into Harvard the Chinese way. ↵
- Amy Chua: Why Chinese Mothers Are Superior. ↵
- Vgl. Jennifer Schuessler. Inside the List. ↵
- Die Verwöhnung der Kinder und deren Konsequenzen wurde bereits bei Alfred Adler, dem Begründer der Individual-Psychologie und von Joseph Rattner, einem Schüler Adlers untersucht. Vgl. Alfred Adler: Der Arzt als Erzieher. Josef Rattner: Verwöhnung und Neurose. ↵
- Vgl. Reinhard Tausch, Anne-Marie Tausch: Erziehungspsychologie., Kap. 1 und 3 ↵
- Zum Suizid-Risiko von Erziehungs-Stilen vgl. Carolin Donath, Elmar Graessel, Dirk Baier, Stefan Bleich and Thomas Hillemacher: Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents?
„Results: Three parental variables showed a relevant association with suicide attempts in adolescents – (all protective): mother’s warmth and father’s warmth in childhood and mother’s control in adolescence (Step I). In the full model (Step III), Authoritative parenting (protective: OR: .79) and Rejecting-Neglecting parenting (risk: OR: 1.63) were identified as significant predictors (p < .001) for suicidal attempts. Seven further variables were interpreted to be statistically significant and clinically relevant: ADHD, female sex, smoking, Binge Drinking, absenteeism/truancy, migration background, and parental separation events.“ (OR = odds-ratio, Chancenverhältnis)“
- Klappentext von Erich Fromm: Über den Ungehorsam und andere Essays:
In „Der Ungehorsam als ein psychologisches und ethisches Problem“ stellt Fromm die Fähigkeit und Notwendigkeit zum Ungehorsam systematisch dar. Er verbindet dabei die Fähigkeit zum Ungehorsam mit seiner Lehre vom humanistischen Gewissen. Dieses legitimiert den Ungehorsam und stellt eine Gegenkraft zur autoritären Charakterorientierung dar, für die Gehorsam eine Haupttugend ist. Fromms Plädoyer für den Ungehorsam richtet sich aber nicht nur gegen alle Formen des Autoritarismus. Es geht darum, auch gegen das, was als gesunder Menschenverstand und als „völlig normal“ gilt, ungehorsam zu sein und als common non-sense und eine „Pathologie der Normalität“ anzusehen. Heute werden beispielweise die Selbstregulation des Marktes, der Wettbewerb, die Gewinnmaximierung, das endlose Wachstumsstreben oder technische Lösungen bei menschlichen Problemen als „völlig normal“ angesehen. Diesem common non-sense gegenüber gilt es ungehorsam zu sein, um den Menschen und das individuelle und soziale Wohl-Sein wieder zum Maßstab des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Handelns zu machen.
- Vorwort von Annis Fromm, in: Erich Fromm: Über den Ungehorsam und andere Essays.
Was es heißt, menschlicher Natur und dem Ziel einer humanen Gesellschaft gegenüber gehorsam, allen Arten von Idolen und politischen Ideologien gegenüber jedoch ungehorsam zu sein, das hat Erich Fromm in diesen Essays auf den Begriff gebracht. Seine Überlegungen sind nicht überholt. Denn der Ungehorsam gegenüber allen Arten von Konformismus und ein kritischer Standpunkt, was den common non-sense anbelangt, sollten immer noch unser wichtigstes Ziel sein “
- 2012 Ergänzung Anfang. 2023 Überarbeitung 1. Kap. ↵