Psychische Gesundheit ist auch im Unternehmen eine wichtige Qualität. Sie beeinflusst das Betriebsklima, die Führungs-Qualität, die Kommunikation1 und Zusammenarbeit, die Konflikt-Intensität sowie andere zwischenmenschliche Aspekte und damit auch den Erfolg eines Unternehmens. Sie erschweren uns, uns authentisch zu verhalten und unser authentisches Leben zu leben.
Die Existenz von Abwehr-Mechanismen ist zwar ein universelles Phänomen. Wir alles sind nicht frei davon. Aber Ausmaß und Intensität des Wirkens dieser psychischen Wirk-Faktoren sind unterschiedlich und es ist sinnvoll, vor allem als Unternehmer_in und Führungskraft, sich damit auseinanderzusetzen, sie zu erkennen – bei sich und bei anderen – um ihnen wirksam begegnen zu können.
Was sind Abwehr-Mechanismen und wie wirken sie?
Abwehr ist ein unbewusster Prozess, der unsere Psyche (unser Selbst-Konzept) vor äußeren Angriffen und unerträglichen inneren Prozessen (Konflikten) schützt. Die Abwehr verhindert, dass diese Prozesse in unser Bewusstsein gelangen und wir dadurch Schaden erleiden. Aber es gibt aber auch negative Nebenwirkungen. Wir wehren auch damit die Realität ab.
Abwehr-Mechanismen sind – vereinfacht gesagt – die ‚Tools‘ (Werkzeuge) unseres Unbewussten, die inneren psychischen Mechanismen, die diese unerträgliche (innere) Realität abwehren. Sie hindern, uns voll mit der Realität auseinander zusetzen. Wir verfälschen unsere Wahrnehmung, werten z. B. andere ab, erfinden Pseudo-Argumente für unser Handeln, spalten unser psychisches Erleben, übertragen eigene Emotionen auf andere usw., um uns, unser Selbst-Bild (Selbst-Konzept), bzw. unser Selbstwert-Gefühl und unser Selbst-Bewusstsein zu schützen.3. In psychodynamischen Modellen spricht man auch davon, dass diese Störungen entstehen, wenn es zu innerpsychischen Kontlikten zwischen ‚Es-Impulsen‘ (Triebe) und dem ‚Über-Ich‘ (Moral-Instanz) kommt.4
Abwehr-Mechanismen entstehen meist in der Kindheit oder in Zeiten, wenn unser Ich wenig stabil ist.
Wenn Angriffe von außen oder von innen (z. B. triebhafte Motive, innere Konflikte) kommen, die für uns zu stark sind, um uns unbeschädigt damit auseinanderzusetzen, so sorgen innere Prozesse für eine gewisse Stabilität. Sie entschärfen diese Angriffe , schwächen sie ab, um sie für uns ‚verdaubar‘ zu machen. Je stärker die Angriffe kommen, desto stärker muss auch die Abwehr sein.
Problematisch ist, dass sich – wenn keine entsprechenden Entwicklungs-Schritte kommen – diese inneren Muster verfestigen und später auch Realitäten abwehren, wenn dies gar nicht notwendig wäre. Das beeinträchtigt dann unserere (Realtitäts-)Wahrnehmung, unser inneres Erleben und unsere sozialen Interaktionen mit Anderen. Die Anderen kennen sich dann bei uns nicht aus oder erkennen, dass das was wir sagen oder tun nicht echt ist, sondern Abwehr. Wir werden dann als wenig kritikfähig erlebt bzw. nehmen Kritik zu persönlich.
Deshalb ist es unsere Aufgabe, bei uns diese Mechanismen zu erkennen und sie in unserem Entwicklungs-Prozess aufzuarbeiten und (auf ein ‚gesundes Maß) zu reduzieren. Ganz abstellen können wird sie vermutlich nie. Besonders wichtig ist diese Arbeit, wenn wir in einem sozial verantwortlichen Beruf arbeiten, vor allem wenn wir mit Führungs-Aufgaben betraut sind. Sonst besteht die Gefahr, dass wir auch das Leben Anderer und den Erfolg unseres Teams und anderen sozialen Systemen beeinträchtigen. Wir sollten diese Mechanismen auch kennen, um sie bei Anderen wahrzunehmen und konstruktiv damit umzugehen.
Im Folgenden werden einige Abwehr-Mechanismen grob beschrieben. 5 6
Entwertung und Idealisierung
Ein Abwehrmechanismus, der (gefühlte) Angriffe von Anderen auf das Selbstwert-Gefühl oder das Selbst-Konzept abwehrt, ist die Entwertung Wir reduzieren andere in ihrem Wert und glauben so, unser inneres Gleichgewicht zu erhalten oder zu erlangen.
Entwertung schützt vor allem vor Neid-Gefühlen und Verlust-Ängsten. Die Person wird entwertet oder die Merkmale werden betont, in denen die andere Person unterlegen ist. Dadurch braucht man nicht mehr neidisch zu sein oder Verlustängste haben.
Der Gegenpol zur Entwertung ist die Idealisierung. Die positiven Seiten einer Person bzw. deren Verhalten (oder auch Objekte) werden übermäßig positiv bewertet, zu einem Ideal erhoben. Dies ist typisch für frühe Kindheitsphasen, die normalerweise spätestens in der Pubertät beendet wird, eine Ent-Idealisierung stattfindet bzw. die Idealisierung auf andere Personen (Schauspieler, Popstars, …) überträgt. Im ’normalen Bereich‘ können Idealisierungen auch im Erwachsenenleben immer wieder stattfinden, z. B. beim Erleben der Verliebtheit.
Sowohl Entwertungen als auch Idealisierungen beinhalten eine eingeschränkte Realitätswahrnehmung im Dienste der inneren Stabilität. Ich nehme das wahr, was ich wahrnehmen will, oder was ich glaube, wahrnehmen zu müssen, wie in Grimms Märchen ‚Des Kaisers neue Kleider‘.7
Spaltung
Spaltung ist ein psychischer Abwehrmechanismus, der einen frühkindlichen psychischen Zustand aktiviert, um eine belastende Situation zu meistern. In diesem Zustand können ambivalente und mehrdeutige Affekte nicht integriert werden, sie werden gespalten und die Person kann nur die positiven oder nur die negativen Aspekte wahrnehmen. Typische ist das für Borderliner, einer Persönlichkeits-Störung bei der die Person eine Person, z. B. ihren Partner idealisiert, aufs Podest setzt, anhimmeln und im nächsten Augenbilick die gleiche Person völlig entwertet.8. Die Spaltung führt zu extremen Stimmungs-Schwankungen und klassischen ‚on/off-Beziehungen‘. Die Spaltung kann als Wechselspiel von Idealisierung und Entwertung betrachtet werden.
Rationalisierung
Rationalisierungen sind das psychoanalytische Pendent zu den kognitiven Dissonanzen der Sozial-Psychologie. Rationalisierung kann besonders gut am Beispiel der Hypnose erklärt werden. Man gibt einem Menschen einen post-hypnotischen Auftrag, z. B. nach der Rückkehr aus der Hypnose einen Regenschirm im Zimmer aufzuspannen. Macht er das dann, und fragt man ihn, warum er das gemacht habe, so findet er rationale Gründe dafür, z. B. „Ich wollte nur prüfen, ob der Schirm in Ordnung ist.“
Bei der Rationalisierung werden rationale Erklärungen für Handlungen, Verhaltensweisen, Entscheidungen, … gegeben. In Wirklichkeit stehen emotionale und/oder unbewusste Gründe dahinter.
Im Zusammenhang mit der Abwertung findet man rationale Gründe für den geringen Wert einer Person, obwohl emotionale bzw. unbewusste Gründe ausschlaggebend sind. (z. B. weil ich mich als benachteiligtes Kind fühle.)9 Ein weiteres Beispiel ist Äsop’s Fabel ‚Der Fuchs und die Trauben‘. Der Fuchs rationalisiert: „Die Trauben sind mir eh zu sauer.“ 10
Projektion und projizierte Identifikation
Projektion11 12 heißt: Eigene negative Gefühle (oft Aggressionen) und abgelehnte Schatten-Elemente (eigene Eigenschaften, Einstellungen, Ängste, Konflikte, …) werden bei der eigenen Person verleugnet und auf andere projiziert, d. h. bei ihnen erkannt, thematisiert und kritisiert. „Bevor ich meine eigenen Konflikte und unangenehmen Gefühle wahrnehme, projiziere ich sie lieber auf Andere.“ Ich kann mich dann echt über sie empören und je empörter ich bin, desto sicherer ist es, dass dies einen eigenen, abgelehnten Teil / Inhalt von mir anspricht.
Z. B.: Ich finde den Anderen unsympathisch, will mir das aber nicht eingestehen, weil ich vielleicht gar keinen Grund dafür habe. Also schiebe ich das dem Anderen zu: „Ich bin dir wohl unsympathisch!“
Oder ich bin aggressiv und wütend, gestehe mir aber prinzipiell keine Aggressivität und Wut zu, lehne sie grundsätzlich und vor allem bei mir ab. Also schiebe ich die Aggression und Wut dem Anderen zu und nehme ihn als aggressiv wahr.
Das kann so weit gehen, dass dann der Andere wirklich aggressiv und wütend wird und ich mich als Opfer dieser Aggression wahrnehme. Das nennt man dann projektive Identifikation. 13
Introjektion
„Introjekte“ sind psychische Elemente, die von außen aufgenommen (‚hineingeworfen‘) wurden14 und sich in unserer Psyche als Fremdkörper festgesetzt haben. Das Introjekt kann Meinungen, Wertungen (Werte), Normen, Anschauungen umfassen, die von außen, in der Regel von anderen Personen (vor allem Autoritäts-Personen) oder Gruppen / sozialen Systemen eingepflanzt wurden. Dies Aufnahme der Fremdkörper ist häufig in der (frühen) Kindheit entstanden, und zwar als unbewusster (und daher ungeprüfter) Prozess und verhindert eine authentische Entwicklung im Sinne einer ‚Individuation‘15
Der Begriff der Introjektion ist schon alt und stammt von dem ungarischen Psychoanalytiker Sándor Ferenczi 16und wurde auch von Sigmund Freud verwendet und polpularisiert.
Weitere Hinweise, vor allem zur Entstehung von Introjekten und ein Fall-Beispiel finden sich in „Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben?“
Beispiele für spezielle Formen von Introjekten sind Eltern-Botschaften 17 und Täter-Introjekte. 18.
Introjekte sind innere Anteile, innere ‚Stimmen‘. Sind diese Anteile kritischer Natur, so nennt man sie auch den ‚inneren Kritiker‘. 19 Ein unterdrückendes, feindseliges Introjekt ist der ‚innere Verfolger‚, durch traumatische Introjektionen entsteht der Innere Zerstörer, der auch mit dem Täter-Introjekt gleichgesetzt wird. 20
Verdrängung
Verdrängung ist einer der häufigst genannten Abwehr-Mechanismen in der Psychoanalyse – ebenso bekannt wie umstritten.21 Bei diesem Abwehr-Mechanismus werden psychische Inhalte vom Bewusstsein in das Unbewusste transformiert und damit aus der bewussten Wahrnehmung ausgeschlossen. Dies ist ein Prozess, der faktisch bei allen Menschen vorkommt. Die Abgrenzung zum Vergessen, einem eher inaktiven Prozess, ist fließend. Beim (‚reinen‘) Vergessen sind jedoch die begleitenden Symptome seltener. 22
Regression und Progression
Regression ist ein Abwehrmechanismus, durch den eine Person in ein früheres Entwicklungs-Stadium zurückfällt. Die Person reagiert auf einen inneren oder äußeren Konflikt mit einem Rückzug in infantile Verhaltens- und Denkweisen. Das kann z. B. durch ein besonders belastendes Ereignis, ein Trauma oder einen Konflikt ausgelöst werden23
So kann eine junge Person ein selbständiges Leben geführt haben, Lebens-Entscheidungen selbstverantwortlich getroffen, ein Beziehung gelebt hat usw. Durch ein besonderes Ereignis wird diese Person ins Elternhaus zurückgerufen, z. B. durch Tod eines Familien-Mitglieds, notwendige Pflege eines Familienmitglieds, notwendige Unternehmens-Übernahme, … Dort wird diese Person wieder so behandelt wie früher und fällt in frühere infantile Verhaltens- und Erlebens-Weise zurück, trifft keine eigenständigen Entscheidungen mehr, lässt sich in sein Privatleben hineinreden, vernachlässigt die Partnerschaft, passt das Privatleben voll an die Ursprungs-Familie an, …
Michael Balint nennt die hier beschriebene (‚krankhafte‘) Form der Regression als „maligne Regression„. Demgegenüber gibt es auch eine positive Form, die benigne Regression, wenn eine Person im Rahmen eines therapeutischen Prozesses bewusst regrettiert, um sich an vergangene Ereignisse und Gefühlszustände zu erinnern und mit diesen Erinnerungen incl. ihrer Gefühlszustände weiterarbeitet.24
Progression ist das Gegenteil, aber nicht als Entwicklungs- sondern auch als Abwehr-Prozess. Erfolgt bei der Regression der Rückfall in ein früheres Entwicklungsstadium, so zeigt das Person bei der Regression unpassenderweise Verhaltens- und Denkweisen aus einem Entwicklungs-Stadium, das für diese Person zu früh ist – unpassend, weil noch nicht reif für dieses Entwicklungsstadium.
Das geschieht beispielsweise, wenn ein Kind Verantwortung für ein Elternteil übernimmt, weil der andere Elternteil dies nicht tut: Wenn beispielsweise ein Bub Partner-Verhaltensweisen für die Mutter zeigt, weil sein Vater dies nicht kann bzw. will. Die Mutter ist Alleinerzieherin oder der Vater ist schwerer Alkoholiker und so übernimmt der Sohn die Rolle des Vaters.
Wenn eine Person alle und alles versteht ohne zu hinterfragen, alle trösten und retten will, allen alles verzeiht und sich für alle und alles verantwortlich fühlt, dann ist Progression zu vermuten. Diese Personen machen sich für menschliche Konflikte unangreifbar („man kann mit ihnen nicht streiten“), nicht fassbar. 25
Weitere Abwehr-Mechanismen (der Psychoanalyse)
Hinweise zu weiteren Abwehr-Mechanismen finden sich in:
Kollusion: Kollusive Beziehungen.
Übertragung: Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben?. Untertitel: Introjektion und Projektion in der Persönlichkeits-Entwicklung.
Identifikation (allgemein): Ein psychischer Vorgang, durch den eine Person sich bzw. einen Teil von sich einer anderen Person gleichsetzt (idem facere: gleich machen) – in einer Weise, die identitäts-stiftend ist. Diese Projektion kann bewusst vor sich gehen (z. B. ein Schauspieler mit seiner Rolle, eine Person mit einer Weltanschauung, einer politischen Partei, einer Religion, …) oder vorbewusst (z. B. Zuschauer eines Films identfiziert sich mit dem Protagonisten) oder unbewusst26 (Identifikation mit Eltern, Stars, Peers, …). Dem Identfikations-Objekt wird eine höherer Rang, ein höherer Wert zugeschrieben. Durch die Identifikation soll das Selbstwert-Gefühl erhöht werden.
Identifikation mit dem Aggressor: Identifikation mit dem Aggressor.
Reaktionsbildung: Reaktion nennt man die Antwort aus inneren Impulsen, Trieben, Wünschen, Bedürfnissen usw., die abgewehrt werden, indem sie ins Gegenteil verkehrt werden. Beispiel: Homophobe Neigungen werden zur Homophobie, (unterschwellige) Aggression wird zu übertriebener Freundlichkeit, Destruktivität zu übergroßen Fürsorge27, … Der unerwünschte oder angstmachende Impuls wird ins (diametrale, übersteigerte) Gegenteil verkehrt. Der übertriebene Ausdruck lässt oft die Reaktionsbildung vermuten.28
Überblick über Abwehr-Mechanismen finden sich in:
Anna Freud: Das Ich und die Abwehrmechanismen. 29
Zusätzliche Abwehr-Mechanismen der Psychosynthese
Ferrucci nennt noch einige weiteren Abwehr-Mechanismen aus der Sicht der Psychosynthese:30 Diese Abwehr-Mechanismen haben das Ziel, das eigene Selbst (bzw. die Impulse aus dem Selbst) zu neutralisieren.31
Kompensation: Hier entwickelt die Persönlichkeit neue Charakterzüge, die einen problematischen oder schmerzvollen Charakterzug übertüncht bzw. neutralisiert, z. B. Ich kompensiere die Abwertung, die ich in der Familie erfahre durch besondere Anstrengungen bei meinen Schulleistungen und bessere so meinen Selbstwert auf.
Profanisierung: Hier werden die Impulse aus dem höheren Bewusstsein abgewertet, indem sie auf zynische Art lächerlich gemacht werden., z. B. „Das ist doch alles blanker Unsinn.“
Abwehr-Pessimismus: Hier wird eine tiefe (unbewusste) Angst, aus den psychischen Verwirrungen und Sachgassen nicht herauszukommen dadurch bekämpft, dass man sich klein macht („Ich bin zu unbedeutend.“, „Ich kann das nicht.“) oder der äußeren Situation die Schuld gibt (meist anderen Menschen: „Bei diesem Chef (oder dieser Partnerin) kann ich nicht anders.“). Begleitet wird dieser Mechanismus oft von Selbstmitleid und passiver, nicht offen geäußerter Aggression.
Flucht in die Routine: Man lässt sich so stark von der täglichen Routine vereinnahmen, dass kein Raum und keine Zeit für die kreativen und intuitiven Impulse des höheren Selbst bleibt.
Dogmatisierung: Hier nimmt man die Impulse des höheren Selbst zwar ernst, aber zu ernst, zu absolut – weg vom spielerischen Zulassen zur dogmatischen Pflicht, z. B. „Ich muss kreativ sein.“, „Ich muss positiv sein und mich freuen.“ „Ich muss locker und lässig sein.“, …
Bearbeitung von eigenen Abwehr-Mechanismen
Ich habe in meinem Beitrag: Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben? einige Hinweise zur Bearbeitung von Introjekten gegeben, die im Prinzip für alle Abwehrmechanismen gelten.
Selbstreflexion
- In welchem Ausmaß bin ich mir meiner Abwehr-Mechanismen bewusst?
- Wo kann ich Abwehr-Mechanismen bei Anderen erkennen?
- Als Führungskraft und/oder Unternehmer: Bin ich mir meiner Projektionen auf meine Mitarbeiter (und Chefs) bewusst. Wie beeinflusst das mein Führungsverhalten?
- Habe ich mich schon ausreichend mit meiner Vergangenheit, meiner Kindheit auseinandergesetzt? Kenne ich meine zentralen Prägungen? Wer oder was hat mich besonders beeinflusst in meinem Leben?
- Welche meiner Werte, Einstellungen, Gewohnheiten, … würde ich gerne ändern?
Querverweise
Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben?. Untertitel: Introjektion und Projektion in der Persönlichkeits-Entwicklung.
Wenn ein Kind zum Partner seiner Eltern wird.
Abwertungen vergiften Beziehungen.
Personen-zentrierte Kommunikation: Carl Rogers.
Literatur, Links
Abwehr-Mechanismen, allgemein
(vgl. dazu auch die Literatur-Hinweise in meinem Beitrag zu Abwertungen)
Anna Freud: Das Ich und die Abwehrmechanismen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1994.
Anna Freud: Über Einsichten in das unbewusste Seelenleben. 1980. Die Schriften der Anna Freud. Band X: 1971–1980. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1987. Aus: Der Tagesspiegel. 30. 4. 2006.
o. A.: Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud. Abwehrmechanismen des Ichs.
Caroline Fetscher: Der Kolumbus der Seele. Wo „Es“ ist, soll „Ich“ werden: Vor 150 Jahren am 6. Mai wurde Sigmund Freud geboren. https://www.tagesspiegel.de/meinung/der-kolumbus-der-seele/706720.html.
o. A.: Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud. Abwehrmechanismen des Ichs. Aus teachsam.de. http://www.teachsam.de/psy/psy_pers/abwehrmech/abwehr_0.htm.
Christiane Klein: Anna Freud und die Abwehrmechanismen des Ich. GRIN Verlag, 11.07.2005.
N. Grünherz: Abwehrmechanismen. ppt-Präsentation Hagen 2013. Aus: wvr-psychiatrie.de. http://www.wvr-psychiatrie.de/material/WVR_Abwehrmechnismen_Gruenherz.pdf.
Ed Hellmeier: Borderline: Komplementärstörung abhängige (dependente) PS. Aus: http://www.grenzwandler.org. http://www.grenzwandler.org/komplementaerstoerung_abhangige_persoenlichkeitsstoerung_f60-7/.
Ed Hellmeier: Spaltung. Aus: http://www.grenzwandler.org. http://www.grenzwandler.org/spaltung/.
Ed Hellmeier: Abwehrmechanismen von Borderlinern. Aus: http://www.grenzwandler.org. http://www.grenzwandler.org/abwehrmechanismen-von-borderlinern/.
Suzana Pavic: Psychodynamische Abwehrmechanismen. Aus: www.borderline-spiegel.de. https://www.borderline-spiegel.de/45-psychodynamische_abwehrmechanismen.html.
o. A.: Verhaltens- und psychodynamische Modelle. Aus: www.amboss.com. https://www.amboss.com/de/wissen/Verhaltens-_und_psychodynamische_Modelle.
Zum Gemälde von André Brouillet: Sigmund Freud: Nachruf auf Charcot. Aus: www.psyalpha.net. https://www.psyalpha.net/de/biografien/jean-martin-charcot/sigmund-freud-1893f-charcot.
Brené Brown: Verletzlichkeit macht stark. Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden. Kailash, München 2013 (Vgl. dazu auch meinen Beitrag zu Change it – Love it – Leave it. )
Piero Ferrucci : Werde was du bist: Selbstverwirklichung durch Psychosynthese. Rowohlt 1986, Frankfurt a. M. (Kap. 14: Die Pathologie der Erhabenheit, S. 197 ff.)
Introjektion
Sándor Ferenczi: Zur Erkenntnis des Unbewußten. Psychosozial-Verlag, 2005.
Sándor Ferenczi: Schriften zur Psychoanalyse, Band 1 und 2.
Psychosozial-Verlag, 2004.
Jochen Peichl, Traumalandschaft. Schattauer Verlag 2013. (Kap. 6: Die innere Struktur der Ego-States, S. 105 ff.).
Jochen Peichl: Innere Kritiker, Verfolger und Zerstörer. Ein Praxishandbuch für die Arbeit mit Täterintrojekten. Klett-Cotta, 2013.
Dunja Voos: Malignes Introjekt – wie kann ich mir das vorstellen?. Aus: www.medizin-im-text.de. 25. 2. 2019. https://www.medizin-im-text.de/2019/37073/malignes-introjekt-wie-kann-ich-mir-das-vorstellen/.
Physiologische Introjekte
Julia Beißwenger: Fötuszellen in Mutters Hirn. www.deutschlandfunk.de. 07.01.2013. https://www.deutschlandfunk.de/foetuszellen-in-mutters-hirn.676.de.html?dram:article_id=233292.
William F. N. Chan, Cécile Gurnot, Thomas J. Montine, Joshua A. Sonnen, Katherine A. Guthrie, J. Lee Nelson: Male Microchimerism in the Human Female Brain. 26. 12. 2019. Aus: journals.plos.org. https://journals.plos.org/plosone/article/authors?id=10.1371/journal.pone.0045592. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0045592 (full text).
Idealisierung
Mirriam Prieß: Idealisierung oder „Ich sehe das, was ich sehen will…“. Aus: http://www.mirriampriess.de. 01.01.2012. http://www.mirriampriess.de/blog/idealisierung-oder-ich-sehe-das-was-ich-sehen-will.html.
Berit Brockhausen: Das Bedürfnis zu idealisieren, um zu lieben.
Aus: gedankenwelt.de. 7. Juni 2017. https://gedankenwelt.de/das-beduerfnis-zu-idealisieren-um-zu-lieben/.
Hans-Geert Metzger: Idealisierung und Entwertung des Vaters. Aus: www.psychoanalyse-aktuell. https://www.psychoanalyse-aktuell.de/artikel/detail/news/hans-geert-metzger-idealisierung-und-entwertung-des-vaters/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f002fc63859b1f6a17dcd345e1918b5a.
Rationalisierung
Fanny Jimenez: Wie wir uns ständig selbst belügen. Aus: Welt Online. 17. 1. 2013. https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article112846519/Wie-wir-uns-staendig-selbst-beluegen.html.
Siegfried Zepf: Einige Gedanken über Rationalisierung und Intellektualisierung. In: Forum der Psychoanalyse, 2012, 28, S. 58 doi:10.1007/s00451-010-0058-0. Aus: springerlink.de. https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00451-010-0058-0
Carsten: Rationalisierung – Ein rätselhafter psychischer Abwehrmechanismus. Aus: Psychologie Magazin. www.psymag.de. 12. 6. 2018; https://www.psymag.de/11493/rationalisierung-psychoanalyse-neurose-hypnose-gruende/2/.
Kirstin Laurin: Inaugurating Rationalization: Three Field Studies Find Increased Rationalization When Anticipated Realities Become Current. Universität British Columbia; Psychological Science. 15. 2. 2018. doi:10.1177/0956797617738814.
Zusammenfassung in: o. A.: Psychologie der Rationalisierung. Aus: psylex.de. https://psylex.de/psychologie-lexikon/intelligenz/rationalisierung.html#1. (1. Zitat daraus: „Es ist nicht rational – es ist Rationalisierung: Wenn etwas Teil der gegenwärtigen Realität wird, selbst wenn es etwas ist, das man nicht mag, findet man Wege, sich selbst zu täuschen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen: Nämlich, dass es nicht ganz so schlimm ist.“)
o. A.: Rationalisierung, Rationalisation. In M. A. Wirtz (Hrsg.): Dorsch – Lexikon der Psychologie. 2019.
Verdrängung
Michael C. Anderson, Kevin N. Ochsner, Brice Kuhl, Jeffrey Cooper, Elaine Robertson, Susan W. Gabrieli, Gary H. Glover, John D. E. Gabrieli: Neural Systems Underlying the Suppression of Unwanted Memories. In: Science. Vol. 303, Issue 5655, 9. Januar 2004, S. 232–235. https://science.sciencemag.org/content/303/5655/232. doi:10.1126/science.1089504
Jo-Birger Schmeing, Aram Kehyayan, Henrik Kessler, Anne T. A. Do Lam, Juergen Fell, Anna-Christine Schmidt, Nikolai Axmacher: Can the Neural Basis of Repression Be Studied in the MRI Scanner? New Insights from Two Free Association Paradigms. In: PLOS ONE .30. April 2013. https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0062358. doi:10.1371/journal.pone.0062358
August Piper, Linda Lillevik, Roxanne Kritzer: What’s wrong with believing in repression? A review for legal professionals. In: Psychology, Public Policy, and Law, Band 14, Nr. 3, 2008, S. 223–242. https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fa0014090. doi:10.1037/a0014090.
Ed Hellmeier: Verdrängung. Aus: http://www.grenzwandler.org. http://www.grenzwandler.org/verdraengung/.
Regression
Michael Balint: Angstlust und Regression. Beitrag zur psychologischen Typenlehre. Klett-Cotta. 2009. (Westdeutscher Verlag 1972) (1-Cotta’sche Buchhandlung, 1960). S. 72 ff.
engl. Original: Thrills and Regression. The International Psycho-Analytical Library. Nr. 54, ZDB-ID 1149075-5. The Hogarth Press. London 1959.
Michael Balint: Therapeutische Aspekte der Regression. Die Theorie der Grundstörung. Klett, Stuttgart. 2012. (1-1968)
engl. Original: The Basic Fault. Therapeutic Aspects of Regression. Tavistock Publications, London 1968.
Projektion
Hinweise in meinem Beitrag: Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben?.
Gegenübertragung
Hinweise in meinem Beitrag: Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben?.
Reaktionsbildung
Cynthia Vinney: What Is Reaction Formation? Aus: www.verywellmind.com. Updated on July 02, 2021. https://www.verywellmind.com/reaction-formation-is-5190404.
o. A.: Defenses. Aus: www.psychpage.com. http://www.psychpage.com/learning/defenses.html.
Selbsterfahrung, Eigentherapie
Hinweise in meinem Beitrag: Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben?
bewusst – vorbewusst – unbewusst
Werner Stangl: Bewusstseinsebenen. Aus: Lexikon für Psychologie und Pädagogik. https://lexikon.stangl.eu/8954/bewusstseinsebenen-ebenen-bewusstsein/.
Destruktivität, Grausamkeit
Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität. Rowohlt-Verlag, Hamburg, 25. Auflage, November 2015.
- z. B. kennt man den Einfluss der Abwehrmechanismen auf kommunikations-schädliche Abwertungen im Unternehmen. ↵
- Jean-Martin Charcot, ein Begründer der modernen Neurologie behandelt macht eine Demonstration an einer attraktiven Patientin ↵
- Vgl. dazu auch den Blog-Beitrag ‚Abwertung vergiften Beziehungen‚ ↵
- Vgl. z. B. o. A.: Verhaltens- und psychodynamische Modelle. ↵
- Zur genaueren Beschreibungen der Abwehr-Mechanismen vgl. vor allem die ‚Klassiker‘ von Anna Freud: Anna Freud: Das Ich und die Abwehrmechanismen. Weiters z. B. o. A.: Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud. Abwehrmechanismen des Ichs. Christiane Klein: Anna Freud und die Abwehrmechanismen des Ich. ↵
- Sehr verständliche Beschreibungen finden sich in: Ed Hellmeier: Abwehrmechanismen von Borderlinern. Suzana Pavic: Psychodynamische Abwehrmechanismen. ↵
- Vgl. zur Idealisierung Mirriam Prieß: Idealisierung ↵
- Vgl. dazu Ed Hellmeier: Borderline: Komplementärstörung abhängige (dependente) PS. ↵
- Definition der Rationalisierung: „Tiefenpsychol. bedeutet R. das verstandesmäßige Rechtfertigen eines Verhaltens (Innere Ausrede). Das Ich ersetzt aus dem Es stammende, wahre, aber nicht eingestandene Motive (Motiv, vom Über-Ich verboten) durch unwahre, aber eingestandene Motive (vom Über-Ich nicht verboten). “ Aus: o. A.: Rationalisierung, Rationalisation. ↵
- Vgl. Fanny Jimenez: Wie wir uns ständig selbst belügen. ↵
- Ausführungen und Hinweise zur Projektion finden sich auch in meinem Beitrag: Warum lebe ich nicht mein authentisches Leben?. ↵
- Vgl. z. B. o. A.: Verhaltenspsychologie: Die Mechanismen der Abwertung. ↵
- Vgl. auch Ed Hellmeier: Projektion, projektive Identifikation. ↵
- lat. „intro“ – hinein, „iacere“ – werfen, also „Hineingeworfenes“ ↵
- zur Individuation vgl. C. G. Jung – Hinweise in „Werde der du bist“ ↵
- Sándor Ferenczi (1873 – 19933). Vgl. Sándor Ferenczi: Zur Erkenntnis des Unbewußten. Sándor Ferenczi: Schriften zur Psychoanalyse, Band 1 und 2. ↵
- Vgl. meinen Beitrag Elternbotschaften. ↵
- Die Arbeit mit Täter-Introjekten ist in der Trauma-Therapie üblich. Sie entstehen durch die Identifikation mit dem Täter (Verfolger, Aggressor, oder auch radikalem Helfer). Die Person, die vom Täter physisch oder psychisch angegriffen, erniedrigt, misshandelt … wurde, identifiziert sich unbewusst mit diesem. Vgl. meinen Beitrag zur Identifikation mit dem Aggressor. Vgl auch z. B. Jochen Peichl, Traumalandschaft. ↵
- Vgl. z. B. Jochen Peichl: Innere Kritiker, Verfolger und Zerstörer. ↵
- Vgl.Jochen Peichl: Innere Kritiker, Verfolger und Zerstörer. Abschnitt 3.2.2 und 3.3 ↵
- Vgl. dazu Michael C. Anderson, et al: Neural Systems Underlying the Suppression of Unwanted Memories. Jo-Birger Schmeing, et al: Can the Neural Basis of Repression Be Studied in the MRI Scanner? August Piper, Linda Lillevik, Roxanne Kritzer: What’s wrong with believing in repression? ↵
- Vgl. Ed Hellmeier: Verdrängung. ↵
- Vgl. Suzana Pavic: Psychodynamische Abwehrmechanismen. ↵
- Vgl. dazu Michael Balint: Angstlust und Regression. . S. 72 ff. , Michael Balint: Therapeutische Aspekte der Regression. ↵
- Vgl. Suzana Pavic: Psychodynamische Abwehrmechanismen. ↵
- Vorbewusst nennt man die psychischen (Gedächtnis-)Inhalte, die zwar (derzeit) nicht im Bewusstsein sind, aber relativ leicht ins Bewusstsein geholt werden können. Vgl. z. B. Werner Stangl: Bewusstseinsebenen. ↵
- Zur Destruktivität und Aggression vgl. z. B. Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität. ↵
- Vgl. Cynthia Vinney: What Is Reaction Formation? . ↵
- Zusätzliche Hinweise finden sich in: Ed Hellmeier: Abwehrmechanismen von Borderlinern. Suzana Pavic: Psychodynamische Abwehrmechanismen. o. A.: Persönlichkeitstheorie von Sigmund Freud. Abwehrmechanismen des Ichs. Christiane Klein: Anna Freud und die Abwehrmechanismen des Ich. N. Grünherz: Abwehrmechanismen. ppt-Präsentation Hagen 2013. Ed Hellmeier: Abwehrmechanismen von Borderlinern. Suzana Pavic: Psychodynamische Abwehrmechanismen. ↵
- Vgl. Piero Ferrucci : Werde was du bist: Selbstverwirklichung durch Psychosynthese. , S. 200 ff. ↵
- ebd. S. 201. ↵