Print Friendly, PDF & Email

Das 3-Zonen-Modell

Raus aus der Komfortzone: Flucht der hl. Familie nach Ägypten. Hier ein Komort-Fenster: Rast. Gemälde von Corrado Giaquinto: Rast auf der Flucht nach Ägypten. 1740-42. Louvre.

“Die reinste Form des Wahnsinns ist es,
alles beim Alten zu belassen
und zu hoffen, dass sich etwas ändert.”
Albert Einstein1

Im Beitrag zu Change-it, love it, leave it, wurde besprochen, dass es unbefriedigende Situationen gibt, die man nicht ändern kann. Handelt es sich dabei um eine für meine Lebensqualität beeinträchtigende Situation, so liegt die Lösung außerhalb der Komfortzone. Es gibt jedoch Gründe, die Komfortzone auch ‚freiwillig‘ zu verlassen.

Die Komfortzone

Der Meister ist häufiger gescheitert,
als der Schüler es je versucht hat.2

Im normalen beruflichen und privaten Alltag erledigen wir unsere Aufgaben in mehr oder weniger gewohnter Art und Weise. Wir erledigen unsere Aufgaben in Routine. Manchmal werden wir auch herausgefordert, aber wir haben den Eindruck, alles mehr oder weniger unter Kontrolle zu haben. Unser mentaler Zustand ist ‚im grünen Bereich‘ (in der Grafik gelb), man nennt das die Komfortzone, eine Zone der (vermeintlichen) Ruhe, eine Zone, in der Unsicherheit, Verletzlichkeit und Knappheit keine große Rollen spielen. 3

Den Ausdruck „vermeintliche Ruhe“ weist darauf hin, dass es auch gefährlich sein kann, zu lange in der Komfortzone zu bleiben, vor allem, wenn im eigenen Umfeld Veränderungen erkennbar sind, die die eigene Zukunft gefährden können.4

Der Begriff der Komfortzone wird nicht einheitlich gebraucht und hat unterschiedliche Wurzeln, die zum Einen auf die Erlebnispädagogik und zum Anderen auf die Stress-Forschung zurück gehen. Im betrieblichen Bereich wurde dieses Konzept im ‚Performance Management‘ übernommen. und dort mit Leistung, Angst / Stress und Aktivation  in Verbindung gesetzt. Dabei wird auf das Yerkes-Dodson-Gesetz hingewiesen, das besagt, dass bei Erhöhung  der Aktivation / Angst die Leistung zuerst bis zu einem gewissen Level steigt (Übergang von der Komfort- in die Leistungs-Zone) und über diesen Punkt hinaus wieder sinkt (Übergang in die Panik-Zone).5 6 7

Die Lern- und Entwicklungszone

„Life begins at the end of your comfortzone.“
J. Lewis8

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht,
sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“
Lucius Annaeus Seneca9

Das Drei-Zonen-Modell

Gesteigerte Herausforderungen bewirken, dass wir die den Status quo und damit die Komfortzone verlassen (müssen) und es notwendig ist, unsere inneren Potenziale  zu aktivieren und weiterentwickeln, um neue Kontinente auf unseren inneren Landkarte zur erreichen.10 Normale Alltag-Handlungen genügen nicht mehr, das Alte, liebgewonnene Gewohnheiten müssen aufgegeben werden.

Man nennt diese Zone, in der wir die Herausforderungen nicht mehr unter Kontrolle haben die Lernzone (oder auch Entwicklungszone).

Aus der Stress-Forschung (York-Dodson-Gesetz, Aktiverungstheorie11) weiß man, dass in dieser Zone auch der Stress steigt, aber vorerst noch in einem positiven, anregenden Zustand bleibt. Bei diesem Eustress (positiver Stress) sind wir also stärker aktiviert, unsere Standard-Routinen reichen nicht mehr aus um unseren Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Die Herausforderungen, die uns in diese Lernzone bringen, sind häufig äußere Schwierigkeiten (z. B. Konflikte, neuer Job, neuer Partner, neuer Chef, betriebliche Umstrukturierungen, Aufstieg vom Mitarbeiter zur Führungskraft, …). Sie können aber auch innerlich verursacht sein, z.B. durch übermäßiges Perfektions-Streben, Kontrollzwänge usw.12 Auch Bestrebungen, uns unangreifbar zu machen und bestrebt sind,  Schutz- und Abwehrmechanismen aufzubauen13, oder wenn wir uns durch Misserfolge entmutigen lassen und zu schnell aufgeben.14, können solche inneren Anlässe sein.

Die Panikzone

„Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.“
Ernst Bloch15

Erhöhen sich die Herausforderungen weiter, so dass sie weit hinter unseren bisherigen Möglichkeiten liegen, dann kommen wir an eine Grenze, in der wir mit unseren Ressourcen so weit außer Kontrolle geraten, dass der Stress in die negativen, krankmachenden Qualitäten, in einen Di-Stress steigt. Die Leistungen sinken, der Angstpegel und die Anfälligkeit von Krankheiten steigen. Die Leistung sinkt auch dadurch, dass die Angst innere Blockaden aktiviert, was bis zur völligen Leistungs-Unfähigkeit / eines Burnouts gehen kann. Diese Phase nennt man daher die „Panik-Phase„.

Heraus aus der Komfortzone

„Wer seine Komfortzone nicht verlässt,
kann zwar keine Fehler machen,
aber vielleicht ist genau das der größte Fehler.
Denn das würde Stillstand bedeuten und
jede Entwicklung verhindern.“16

Entwicklungs- und (persönliche) Wachstums-Prozesse finden vor allem in der mittleren Zone statt. In der  Komfortzone lernen wir wenig grundlegend Neues, weil wir es nicht brauchen, wir können wir unsere Standard-Routinen anwenden, um die Herausforderungen zu meistern.

Warum lernen wir in anderen Zonen nichts oder wenig? In der Panikzone ist unsere Angst zu groß, um Neues zu lernen und echte Entwicklungs-Prozesse zu initiieren.Die Panik lässt unsere Aktivitäten entweder erstarren oder aus dem Rahmen laufen. Wie wir aus der Stress-Forschung wissen, blockiert der Distress gewisse Gehirnareale, die für Lernen und Entwicklung wichtig sind. Das ist der Grund, warum z. B. in schwierigen Prüfungs-Situationen unser Gedächtnis auslässt und uns nicht die volle Leistung ermöglicht.

Gründe, für den Schritt heraus aus der Komfortzone

Es gibt viele Gründe für diesen Schritt17

  • Man kommt vom Reagieren ins Agieren – und damit bieten sich mehr Wahlchancen und man kommt selber in eine andere Energie.
  • Man erkennt neue Chancen und gewinnt neue Erfahrungswerte.
  • Neue Erfahrungen erhöhen Einsichten, ermöglichen es, neue Perspektiven einzunehmen (Blick über den Tellerrand), verringern Scheuklappen (Tunnelblick)  und die Notwendigkeit, alles zu bewerten und erhöhten damit die Ambiguitäts-Toleranz, die Fähigkeit, mit Unsicherheit und Mehrdeutigkeiten konstruktiv umzugehen.
  • Veränderungen machen es notwendig, sich den eigenen Ängsten stellen. Das befreit von Blockaden und Abwehr-Mechanismen und erhöht die Ich-Stärke und das Selbstbewusstsein.
  • Man entdeckt neue Potenziale und Talente und kann sie in Stärken transformieren.
  • Auch Schwächen werden klarer erkannt und können verarbeiten werden.
  • Neue Erfahrungen erhöhten die Flexibilität und Verhaltensbandbreite‘. Interessante Erfahrungsberichte erleichtert das Netzwerken.
  • Bewegung und Veränderungen im Leben halten einen jung und vital, auch im Alter.
  • Die Erfahrungsbandbreite erleichtert neue Erfahrungen auch in anderen Bereichen.
  • Persönliches Marketing, Flexibilität, Employability und ähnliche Qualitäten verbessern sich.
  • Wenn es darum geht, Mitarbeiter für Veränderungen zu gewinnen, erhöht man als Führungskraft seine Vorbildwirkung.
  • Führungskräfte gewinnen ein breiteres Spektrum an Interventions-Möglichkeiten.
  • Aber Vorsicht: Nicht in einen hektischen Aktionismus verfallen. Sonst verliert man den Kontakt zu den Mitarbeiter_innen. Balance finden zwischen Stabilität und Veränderung.18

Was und wie ändern?

Manchmal holen uns äußere Umstände aus der Komfortzone, manchmal bis an die Grenze der Panikzone und darüber. Es ist vielleicht das Schicksal (Verlusterlebnisse …), ändere Personen (Konflikte, Beziehungskrisen, …) oder Änderungen des Umfelds (die Organisation bei der ich beschäftigt bin, sperrt zu, Pandemien, gesellschaftliche Krisen, …), die uns aus aus der Komfortzone herausbringen.

Das Entwicklungspotenzial, das in Zonen außerhalb des Komforts liegt, wird auch betont

  • in der Individuation, dem Weg der Selbst-Werdung
  • in der Theorie der Desintegration19
Was hält uns in der Komfortzone?

Manchmal bleiben wir auch lange in der Komfortzone, manchmal auch zu lange. Warum sind wir geneigt, in der Komfortzone zu verweilen? Was sind die Gründe? Beispiele sind:

  • Gewohnheiten20
  • Unbewusste Verhaltens-Muster, z. B. der Jonas-Komplex21
  • ein Hang zur Bequemlichkeit
  • erlernte Passivität, erlernte Inkompetenz22 oder sogar erlernte Hilflosigkeit23
  • reaktive Lebens- und Verhaltens-Muster. Reaktive Lebens- und Verhaltens-Muster hängen mit Persönlichkeits-Strukturen zusammen 24. Diese Muster bzw. Persönlichkeits-Anteile in uns lassen uns warten, ob solche Herausforderungen auf uns zukommen und wir notgedrungener Weise reagieren müssen.

Andere Persönlichkeits-Muster25  begünstigen eine pro-aktive Lebenseinstellung.  Diese Einstellung vermeidet das Reagieren und lässt uns selbst das Leben in die Hand nehmen – als Steuermann oder Steuerfrau unseres Lebens.26 Hier geht es darum, über den Tellerrand zu blicken, an die Grenzen zu gehen – und darüber hinaus, über den Schatten zu springen, Aktionen zur planen die Herausforderungen enthalten, die uns an die Grenze unserer bisherigen Möglichkeiten bringen,  selbst handeln. 27 28

Balance finden

Bei unserem Bestreben, die Grenzen de Komfort-Zone zu überschreiten, kann man auch über das Ziel hinausschießen. Es ist meist nicht sinnvoll, gleichzeitig in mehreren Lebensbereiche risikoreiche Veränderungen zu initiieren, z. B. hohe Kredite, um sich ein Haus zu bauen, das dem eigenen Lebenstraum entspricht, gleichzeitig den Beruf zu ändern und sich selbständig zu machen und sich gleichzeitig vom Lebenspartner zu trennen. Die Balance von Stabilität und Veränderung sollte beachtet werden.29 Sinnvolle und erfolgreiche Änderungen sind oft nur mit stabilen Zonen möglich.30

Was kann ich tun?

Beispiele dafür, lieb gewordene Pfade zu verlassen, und so aus der Komfortzone herauskommen und unser Lernen und unsere persönliche Entwicklung zu erleichtern sind:

  • neue risikoreiche Vorgehensweisen ausprobieren,
  • neue, ungewohnte Verhaltensweisen zeigen,
  • gewohnte Verhaltensmuster ablegen
  • anders kommunizieren,
  • unsere Einstellungen ändern,
  • herausfordernde Change-Prozesse initiieren
  • schwelende, oft  ‚unangreifbare‘ Konflikte bewusst ansprechen
  • und schwierige Gespräche führen oder sogar
  • Verluste verarbeiten und
  • Krisen durchwandern
  • Komplementärmedizinische Maßnahmen, alternative Heilmethoden (die Überschreitung der Komfortzonen erfordern) in Betracht ziehen (als Ergänzung)31

um gestärkt daraus hervorzugehen und unsere Resilienz zu stärken. Das ist oft nicht angenehm, vielleicht sogar bedrohlich oder schmerzhaft. Aber es ist zu bewältigen und dann haben wir  Neues gelernt und uns ein Stück weiterentwickelt. Ein ähnliche Herausforderung werden wir leichter meistern, bis sie vielleicht in Zukunft sogar in die Komfortzone aufgenommen und mehr oder weniger Routine werden.

Selbstreflexion

  • Diagnose der eigenen Lebens-Situation
    • Wenn ich mein berufliches Leben reflektiere: Wie hoch ist mein Anteil an den 3 Zonen?
      • Wieviel / was ist mehr oder weniger Routine?
      • Wieviel / was erlebe ich als echte Herausforderung?
      • Wieviel / was erlebe ich als klare Überforderung?
    • Wenn ich mein familiäres Leben reflektiere: Wie hoch ist mein Anteil an den 3 Zonen?
      • Analyse (wie oben)
    • Wenn ich mein privates Leben reflektiere (Freizeit, Hobbys, Bewegung, Muße, Freunde, Vereine / Clubs, ‚unverzweckte‘ Zeit für mich, …): Wie hoch ist mein Anteil an den 3 Zonen?
      • Analyse (wie oben)
  • Gesamteinschätzung
    • Schreiben Sie in wenigen Sätzen eine Gesamteinschätzung:
      • Sehe ich mich in Summe eher über- oder unterfordert?
      • Sehe ich mich / meine Leben / meine Arbeit in einem Entwicklungsprozess oder im Umbruch oder eher statisch?
      • Was sind derzeit meine größte Herausforderungen? Wie will ich ihnen begegnen?
  • Ziele / Visionen
    • Wenn ich in meinem beruflichen Leben einige Jahre in die Zukunft blicke: Wohin sollte es sich entwickeln? Was sollte dann anders sein?
    • … in meinem familiären Leben …
    • … in meinem privaten Leben …
    • Wenn ich mich selbst in einigen Jahren sehe: Wo möchte ich stehen? Was möchte ich an mir verändert / entwickelt haben? Was möchte ich gelernt haben? (fachlich, zwischenmenschlich, persönlich …)
  • Raus aus der Komfortzone
    • Wo möchte  ich / plane ich, aus der Komfortzone heraustreten / mir Herausforderungen bewusst schaffen, um diese Ziele / Visionen zu erreichen?

Querverweise

Change it – love it – leave it.

Individuation.

 

Links & Literatur

Komfortzone

Antje Freyth: Bereit, den Status quo und die Komfortzone zu verlassen. Stärkung der dazu notwendigen Anstrengungsbereitschaft & Motivatoren. Kapitel in: Antje Freyth: Veränderungsbereitschaft stärken. Aus: link.springer.com.  https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-28470-1_6. Impulse und Übungen für Mitarbeiter und Führungskräfte. S. 109 – 138.

Mona Spisak, Moreno Della Picca: Führungsfaktor Psychologie. Springer. Berlin, Heidelberg 2017. (Kap. 3: Was bewegt meine Mitarbeitenden wirklich und dauerhaft – auch aus der Komfortzone heraus?, S. 55–100). (Leseproben)

Judith M. Bardwick: Danger in the Comfort Zone: From Boardroom to Mailroom–how to Break the Entitlement Habit That’s Killing American Business, 1995.

Alina Tugend: Tiptoeing Out of One’s Comfort Zone (and of Course, Back In). New York Times-Website, 11. Februar 2011.

Alasdair White: From comfort zone to performance management. Understanding development and performance. White  MacLean Publishing, Baisy-Thy. Belgium. 2008. (Leseprobe). Auch aus gingermood.com (pdf) 2009. https://gingermood.com/staging/wp-content/uploads/2019/07/White-A.-2009.-From-comfort-zone-to-performance-management.-White-MacLean-Publishing.-.pdf.

Judith M. Bardwick. Danger in the Comfort Zone. From Boardroom to Mailroom–how to Break the Entitlement Habit That’s Killing American Business. 1995.

o. A.: Comfort zone. Aus: en-wikipedia. https://en.wikipedia.org/wiki/Comfort_zone.

Anja Rassek: 3-Zonen-Modell. So verlassen Sie Ihre Komfortzone. Aus: karrierebibel.de. 22. 6. 2018. https://karrierebibel.de/3-zonen-modell/.

Leif Cornelissen: Komfortzonenmodell oder 3- Sektoren- Modell. Aus: new-institut.com. https://new-institut.com/komfortzonenmodell/.

Fabian Elsäßer: Misserfolge, Niederlagen, Scheitern. Aus: swr.de. 13. 9. 2018. https://www.swr.de/swr2/programm/broadcastcontrib-swr-24184.html.

Rolf Rado, Sue Rado: Komfortzone. Wo findet persönliche Entwicklung statt?. Aus: weka.ch. 15. 1. 2018. https://www.weka.ch/themen/fuehrung-kompetenzen/selbstmanagement/selbst-und-zeitmanagement/article/komfortzone-wo-findet-persoenliche-entwicklung-statt/.

Christian Hustadt: Die Komfortzone – der Käfig der Persönlichkeit. Aus: wipub.net. 30. 7. 2017. https://www.wipub.net/wp/die-komfortzone-der-kaefig-der-persoenlichkeit/#_ftn1.

Dirk Bathen: Raus aus der Komfortzone – aber wohin dann? Aus: komfortzonen.de. 28. 10. 2015. https://komfortzonen.de/raus-aus-der-komfortzone-aber-wohin-dann-2/.

Ernold Prinz: Persönliche Entwicklung. Ist das purer, teils unbezahlbarer Luxus… oder Notwendigkeit? Aus: das-neue-ich.com. 18. 6. 2019. https://www.das-neue-ich.com/blogbeitrag/persoenliche-entwicklung/.

Katharina Pichler, Sina Peter: „Raus aus der Komfortzone!“ – lautes Sprechen als Schlüssel zum Erfolg. Aus: thieme-connect.de. https://www.thieme-connect.de/media/neuroreha/201702/lookinside/10-1055-s-0043-108435-1.jpg.

 

3-Zonen-Modell: Komfort-, Lern-, Panik-Zone

Brené Brown: The Gifts of Imperfection. Let Go of Who You Think You’re Supposed to Be and Embrace Who You Are. Hazelden Publishing, 2010. (mit Seitenangaben).
dt: Brené Brown: Die Gaben der Unvollkommenheit. Lass los was du glaubst, sein zu müssen, und umarme was du bist. Leben aus vollem Herzen.  Kamphausen Verlag, Bielefeld 2012.

Brené Brown: Verletzlichkeit macht stark. Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden. Kailash, München 2013  (Vgl. dazu auch meinen Beitrag zu Abwehr-Mechanismen  )

Brené Brown: Laufen lernt man nur durch Hinfallen. Wie wir zu echter innerer Stärke finden. Kailash Verlag, 2016.

 

Erlebnispädagogik

Sarah I. Leberman & Andrew J. Martin: Does Pushing Comfort Zones Produce Peak Learning Experiences?. Journal of Outdoor and Environmental Education 7, 10–19 (2002). https://doi.org/10.1007/BF03400765.

Mike Brown: Comfort Zone. Model or metaphor?. In: Australian Journal of Outdoor Education. May 8, 2011. Aus: outdoored.com.  https://www.outdoored.com/documents/comfort-zone-model-or-metaphor.

Neil Prose, Paula Diab, Margaret Glynnis Matthews: Experiential learning outside the comfort zone. Taking medical students to downtown Durban. African Journal of Health Professions Education 5(2). October 2013. S. 98-99. DOI: 10.7196/AJHPE.256. Aus: researchgate. https://www.researchgate.net/publication/266030573_Experiential_learning_outside_the_comfort_zone_Taking_medical_students_to_downtown_Durban_South_Africa.

Werner Michl: Erlebnispädagogik. Reinhardt, München u. a. 2009. (2-2011, 3-2015) (UTB 3049 Profile).

Jürgen Schlieckau: Kompendium der Freizeit- und Erlebnispädagogik in der Postakutbehandlung. disserta Verlag, 2017. (S. 92 ff.: Lernmodelle in der Erlebnispädagogik).

 

Change it, love it, leave it (CLL-Prinzip)

 

Life Styling

Regina Hirth, Thomas Sattelberger, Rolf Stiefel: Life Styling. Das Leben neu gewinnen. Landsberg am Lech 1981. (als Paperback: Dein Weg zur Selbstverwirklichung. ‚Life-Styling‘ – das Konzept zur neuen Lebensgestaltung. Landsberg am Lech 1985.

 

Erlernte Hilflosigkeit

Martin E. P. Seligman: Erlernte Hilflosigkeit. Urban & Schwarzenberg, München/ Wien/ Baltimore 1999 (1-1979).

 

Yerkes-Dodson-Law

Robert M. Yerkes and John D. Dodson: The relation of strength of stimulus to rapidity of habit-formation. In: Journal of Comparative Neurology and Psychology, 18, (1908), S. 459-482. Aus: http://psychclassics.yorku.ca/Yerkes/Law/. (full text, Classics in the History of Psychology).

 

Aktivations-Theorie

Bernard Weiner: Motivationspsychologie. Weinheim: Beltz, Psychologie-Verlag. 2009 (3. Aufl. 1994,).

Thomas Goschke: Aktivationstheoretische Ansätze. Präsentation WS 2013/14. Vorlesung Motivation, Emotion, Volition. TU Dresden. Aus: Tu-dresden.de. https://tu-dresden.de/mn/psychologie/ifap/allgpsy/ressourcen/dateien/lehre/lehreveranstaltungen/goschke_lehre/ws_2013/vl_motivation/VL04-Aktivationstheorien.pdf?lang=de. (WS 2027/18)

Karin A. Rainer: Aktivierungstheorien. Aus: homepae.univie.ac.at. https://homepage.univie.ac.at/michael.trimmel/motivation_ws2001-2002/rainer.pdf.

 

Beitrag ursprünglich extrahiert aus Selbstmanagement: Was tun, wenn nichts mehr geht: Change it – love it – leave it – Das CLL-Prinzip

  1.   zitiert aus Leif Cornelissen: Komfortzonenmodell oder 3- Sektoren- Modell.  
  2.   Quelle unbekannt. Wenn die Konfortzone verlassen wird, erhöht das kurzfristig das Risiko des Scheitern. Das sollte nicht gefürchtet werden.
  3.   Die Komfortzone ist eine Zone …

    „…wo unsere Unsicherheit, Knappheit und Verletzlichkeit minimiert werden – wo wir glauben, dass wir Zugang zu genug Liebe, Essen, Talent, Zeit und Bewunderung haben werden. Wo wir das Gefühl haben, etwas Kontrolle zu haben. Wenn wir in Zeiten sozialer, politischer oder finanzieller Instabilität geraten, werden unsere Komfortzonen kleiner. (Je mehr Angst wir haben) desto undurchdringlicher werden unsere Puffer für Komfortzonen.“
    Vgl. dazu Brené Brown: The Gifts of Imperfection. Übersetzung aus: o. A.:  Komfortzone.  

  4.   Unsere Komfortzone und warum wir sie auch verlassen sollten:

    „Unsere Komfortzone:  Wir alle bewegen uns meist – und viele Menschen ein Leben lang – nur in unserer sogenannten Komfortzone, also den Lebensumständen und Kontexten, in denen wir genau zu wissen glauben, was, wie, wann, wo, warum etc. „funktioniert“. In der Komfortzone erleben wir absolute Sicherheit (und danach strebt der Mensch nun mal), wir fühlen uns geborgen, sind einfach in unserer Welt, auf unserer „Insel“ heimisch… und wollen meist nichts anderes mehr kennen lernen.
    Persönliches Wachstum findet allerdings überwiegend (manche Erfolgstrainer meinen sogar „nur“) außerhalb dieser, unserer eigenen Komfortzone statt. Wir müssen die Grenzen der engen Komfortzone überschreiten, was mitunter schmerzhaft sein kann, aber neue Erkenntnisse und Erfahrungen bringt. Und dieses „über den eigenen Tellerrand“ schauen und gehen ist auf Dauer der einzige Weg seine persönliche Komfortzone zu erweitern, persönlich zu wachsen, selbstbewusster und erfolgreicher zu werden. „ Norbert Kasper[1. zitiert aus: o. A.: Das Modell der ‚Komfortzone‘ und was es bringt, sie zu verlassen.  

  5. Vgl. Alasdair White: From comfort zone to performance management.
    Ursprünge:

    „The origin of the phrase ‚comfort zone‘ is very hard to track down and everyone has a personal definition and understandig of the term.
    The earliest usage in relation to performance is in the title of Judith Bardwick’s 1991 work ‚Danger in the Comfort Zone‘ …“

    Definition der Komfortzone

    The comfort zone is a behavioural state within which a person operates in an anxiety-neutral condition, using a limited set of behaviours to deliver a steady level of performance, usually without a sense of risk. …
    Yerkes and Dodson were the first to investigate the impact of ‚anxiety‘ on performance in their … experiment.“
    Alasdair WhiteFrom comfort zone to performance management.  S. 2)   

  6.   Ursprünge im Performance Management: Judith M. Bardwick. Danger in the Comfort Zone. Bardwick weist darauf hin, dass manche Organisationen zu ‚comfortable‘ sind („lethargy of entitlement“) und andere zu sehr gestresst („paralysis of fear“). Beides führt zu geringer Leistung. Die Aufgabe der Führungskräfte ist es zu erkennen, ob sie den Druck erhöhen oder verringern müssen, um ein optimales Leistungsniveau zu erreichen.
  7.   Das Yerkes-Dodson-Gesetz hat seine Entsprechung in der Aktivations-Theorie der Motivation. Jede Person strebt nach einem ihm eigenen optimalen, mittleren Akitvationsniveau / Erregungsniveau, in dem sowohl Wohlbefinden als auch Leistung maximiert ist. In einer umgekehrt U-förmigen Kurve ist es davor und danach geringer. Vgl. z. B. Karin A. Rainer: Aktivierungstheorien.   
  8.   aus:  Christian Hustadt: Die Komfortzone – der Käfig der Persönlichkeit.  
  9.   Zitiert aus o. A. (Michael): Wie und warum die Komfortzone erweitern? 
  10.   Das 3-Zonen-Modell kommt vermutlich aus der Erlebnis-Pädagogik und wird dort sehr konsequent angewendet. Vgl. z. B. Leif Cornelissen: Komfortzonenmodell oder 3- Sektoren- Modell. Werner Michl: Erlebnispädagogik.    Jürgen Schlieckau: Kompendium der Freizeit- und Erlebnispädagogik in der Postakutbehandlung.  
  11.   vgl. dazu Alina Tugend: Tiptoeing Out of One’s Comfort Zone (and of Course, Back In).
  12.   Vgl.  z. B. Brené Brown: Die Gaben der Unvollkommenheit.
  13.   Vgl. dazu   Brené Brown: Verletzlichkeit macht stark. Vgl. dazu auch meinen Beitrag zu Abwehr-Mechanismen.
  14.   Vgl.  Brené Brown: Laufen lernt man nur durch Hinfallen.    
  15.   Martin Wehrle: „Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.“ 
  16. Fabian Elsäßer: Misserfolge, Niederlagen, Scheitern.
  17.   Anregungen aus:  Ernold Prinz: Persönliche Entwicklung.
  18.   Vgl. das Werte- und Entwicklungs-Quadrat von Schulz von Thun.
  19.   Vgl. den Beitrag zur Individuation.
  20. in Viktor Frankl’s ‚Sinn des Leidens'[1.  Vgl. den Beitrag zur Individuation
  21.   Zu den Gewohnheiten:
    „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Veränderungen packt er nur unter zwei Voraussetzungen an: Schmerz oder Freude. Meist ist es der Schmerz, der uns dazu bewegt, unser Leben umzukrempeln – anders sehen wir keinen Grund, lieb gewonnene Pfade der Gewohnheit zu verlassen. „Komfortzone“ nennen wir den Bereich, den wir nur verlassen, wenn Schmerz oder übergroße Freude uns dazu motivieren. Es lohnt sich, den Schritt aus der Komfortzone zu tun, um die Motivation der inneren Überzeugung zu aktivieren.“
      Lothar Seiwert[1. zitiert aus: o. A.: Das Modell der ‚Komfortzone‘ und was es bringt, sie zu verlassen.  
  22.   Aus falscher Bescheidenheit keine Herausforderungen zu wagen, um nicht als überheblich zu wirken. Vgl. meinen Beitrag zu Komplexen 
  23.   Erlernte Inkompetenz 
  24. Zur erlernten Hilflosigkeit vgl. Martin E. P. Seligman: Erlernte Hilflosigkeit.
  25.   Vgl. z.B. die Nr. 7 des Enneagramms.  
  26.   Vgl. z.B. die Nr. 3 oder 8 des Enneagramms.  
  27.   Vgl. dazu den Ansatz des ‚Life Styling‘, z. B. Regina Hirth, Thomas Sattelberger, Rolf Stiefel: Life Styling.
  28.   Wir wissen auch, dass in solchen Phasen mit erhöhtem Eu-Stress die Leistungsfähigkeit steigt. – siehe Performance Management
  29.   Um die Komfortzone zu überschreiten, gilt es, aktiv zu werden, zu handeln. Hier ein eindringlicher Appell:

    „Wer etwas bewegen will, muss raus aus der Komfortzone, denn Wachstum findet nur außerhalb der Komfortzone statt. Wie das zu schaffen ist? Ganz einfach! Indem Sie ins Handeln kommen. Warten Sie nicht auf Wunder, gestalten Sie in Zukunft Ihr Leben selbst. Nur angewandtes Wissen ist Macht und führt Sie zum Erfolg. Die Kombination des Tresors, in dem all ihr Potenzial steckt, hat drei Buchstaben: TUN!“ Jörg Löhr[1. zitiert aus: o. A.: Das Modell der ‚Komfortzone‘ und was es bringt, sie zu verlassen.  

  30.   Vgl. z. B. Dirk Bathen: Raus aus der Komfortzone – aber wohin dann?
  31.   Vgl. dazu das Das Werte- und Entwicklungsquadrat und die Ambiguitäts-Toleranz – ein Instrument für Führung, Coaching und der Selbstentwicklung 
  32.   Vgl. Katharina Pichler, Sina Peter: „Raus aus der Komfortzone!“   

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert