Gewohnheiten

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Grundlagen: Wie entstehen Gewohnheiten? Wie können sie verändert werden?

Gewohnheiten hindern Umsetzungen von Seminar-Inhalten

Es ist Alltags-Realität, dass Seminarinhalte häufig in der betrieblichen Praxis wenig oder gar nicht umgesetzt werden. Das ist nicht Schlamperei oder  gar böse Absicht. Es ist normal, wenn es nicht gelingt bisherige Gewohnheiten, die oft seit Jahren in unserem Gehirn eingegraben sind, zu verändern. Und das ist schwierig. Wir müssen dazu Wege einschlagen, die jenseits der rationalen (kognitiven) Steuerung liegen.

Was kann den Teilnehmer*innen (TN) helfen, bisherige suboptimale Praktiken und Gewohnheiten im beruflichen Alltag durch bessere zu ersetzen.

Vor dem Seminar

  • Gespräche mit der Führungskraft der TN:
    • Was soll gelernt werden? Was ist besonders wichtig? Welche Erwartungen an das Seminar sollten den Trainer*innen mitgeteilt werden?
    • Was davon soll (auf alle Fälle) nach dem Seminar umgesetzt werden?

Im Seminar

  • Aktionspläne (Umsetzungspläne, Vorhaben) im Seminar: in regelmäßigen Abständen überlegen TN, was sie konkret umsetzen wollen: Was sie verändern wollen, beginnen, aufhören, anders machen, …
  • Sie überlegen auch „Erste Schritte“ der Umsetzung, die sie unmittelbar nach dem Seminar vornehmen werden.
  • Umsetzungsstrategie: Sie überlegen auch wie sie es umsetzen wollen (z. B. begleitende Maßnahmen), was sie daran hindern könnte und wie sie mit diesen Widerständen umgehen wollen.
  • Austausch / Sharing: TN tauschen mit Lernpartner*innen ihre bisherige Praxis sowie ihre Umsetzungs-Pläne und -Strategien im Seminar aus und beraten einander.
  • „Realer Lernpartner“  / Lernbuddy: Alle TN suchen sich am Ende des Seminars einen Lernbuddy aus. Mit diesem soll nach dem Seminar (z. B. 1 – 2 Monate nach Seminarende) ein Umsetzungsgespräch geführt werden: Was habe ich umgesetzt? Was ist noch offen? Wie ist es mir bei der Umsetzung ergangen? Welche Schwierigkeiten und Hindernisse sind aufgetreten? …

Nach dem Seminar

  • Umsetzungs-Gespräch mit Führungskraft (+ Folgegespräche): Was soll wann, wie umgesetzt / verändert werden. Dran bleiben.

Organisationskultur als Muster der Gewohnheiten

Organisationskulturen können als „komplexe Gesamtheit (complex whole“) menschlicher Gewohnheiten („habits“) innerhalb eines Unternehmens“1 bzw. einer Organisation gesehen werden. Es handelt sich um beschreibbare überindividuelle, organisatorische Gewohnheiten.

Deskriptive Vorstellungen der Organisationskultur beschreiben das, was in der jeweiligen Organisation – wie in der ethologischen Forschung – als „root metaphor“ gewachsen ist und als Grundlage aller Gewohnheiten dient. In dieser Sicht ist eine Organisationen eine Kultur – wie auch Stämme Nationen oder anderen Kollektiven.

Ein zweite (funktional explikative) Vorstellung sieht Organisationskultur wie andere betriebliche Funktionen bzw. Erfolgsfaktoren einer Organisation, z. B. als Gegenüberstellung zur Organisations-Struktur. In diesem Sinn hat eine Organisation eine Kultur, die erfolgsrelevant gestaltet werden kann.2

Die Zugehörigkeit zu einer Organisationskultur zeigt sich in der (meist kommunikativ) vermittelten Vertrautheit von Personen mit Unternehmenspraktiken, Prozeduren und anderen Gewohnheiten. Man weiß, wie Probleme bearbeitet werden, Kunden, Kollegen und Vorgesetzte behandelt werden, welche Verhaltensweisen angemessen ist, welche implizite oder explizite Kleiderordnung als angemessen gesehen wird usw. All diese Normen sind jedoch gewöhnlich nicht einfach und einheitlich, sondern oft komplex und divers bzw. widersprüchlich. Sie definierten die „erwartete Normalität“ bzw. das Ausmaß der erwarteten Konformität.

Die Normen bzw. Werte, die den Gewohnheiten zugrunde liegt, sind oft nicht explizit formuliert, sondern informell vorhanden, weshalb sie oft für Neueintretende3 ins Unternehmen nicht leicht fassbar sind. für sie besteht dann auch die Gefahr ohne Absicht in ein „Fettnäpfchen“ zu treten, wenn die Norm nicht beachtet wird.

Nach Edgar Schein4 unterscheidet zeigen sich Kulturphänomene auf 3 Ebenen:

  • Artefakte: sicht- und spürbare Phänomene
  • Gewählte  Überzeugungen und Werte
  • Selbstverständliche , grundlegende Annahmen.

Schein zählt dazu konkrete kulturelle Elemente auf: [1  Vgl. Schein, Egar H., Schein, Peter: Unternehmenskultur und Leadership. ]

  • Beobachtbare Verhaltensweisen im Rahmen menschlicher Interaktion: spezifische Sprachelemente, beobachtbare Interaktionsmuster, Bräuche, Traditionen, (Gewohnheiten)
  • Klima: Gefühl, das entsteht durch die Art wie Organisationsmitglieder untereinander, mit Kunden und anderen Externen miteinander umgehen
  • Formelle Rituale und Feierlichkeiten: Wie feiern die Organisationsmitglieder Schlüsselmomente, Erfolge, Übergänge (vom MA zur Führungskraft, …)
  • Gewählte Werte: Explizite, veröffentlichte Werte und Prinzipien (Produktqualität, Bestpreis, …)
  • Formelle Philosophie: ideologische Prinzipien und Verhaltensweisen miteinander, mit Konsumenten, Aktionären, …
  • Gruppennormen
  • Spielregeln: meist implizite, ungeschriebene Verhaltensregeln, um im Unternehmen bzw. im Team gut zurechtzukommen
  • Identität und Selbstbild: Wer sind wir? Mission Statement, …
  • Denkgewohnheiten: Wie wird entschieden? Wie werden Probleme bearbeitet? …
  • Gemeinsame Bedeutungen von bestimmten Wörtern (erfolgreiche, effizient, relevant, Kundenorientierung, …)
  • Metaphern oder integrierende Symbole
  • Metaphern oder integrierende Symbole (emotionale und ästhetische

In Summe sieht Schein die Kultur als „Ansammlung gemeinsamen Lernens„, was sich auch in seiner Definition der Kultur niederschlägt.5

 

 

Literatur und Links

Katrin Ewert: Die Macht der Gewohnheit. Aus: https: www.planet-wissen.de. https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/

Katrin Ewert: Schluss mit Grübeln. Wie ändere ich meine Denkgewohnheiten?. Aus: https: www.planet-wissen.de. 7. 6. 20219. https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/gewohnheiten/gewohnheiten-denkgewohnheiten-brechen-100.html.

Marisa GierlingerWie Routinen und Rituale unser Verhalten prägen. Aus: www.ardalpha.de. 22.02.2024. https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/gewohnheit-aendern-definition-psychologie-rituale-routine-selbstoptimierung-100.html.

 

 Wendy Wood – Gewohnheitsforscherin

Wendy Wood: Social Psycholoy Network. https://wood.socialpsychology.org/.

Wendy WoodGood Habits, Bad Habits. Gewohnheiten für immer ändern. Piper. 2022. (Textproben auch in amazon.) Original: Wendy WoodGood Habits, Bad Habits. The Science of Making Positive Changes That Stick. Farrar, Straus and Giroux. 2019. (Textproben im amazon.) (Gewohnheitslabor).

Katrin Zeug: Mach es anders!. Aus: www.zeit.de. ZEIT Wissen Nr. 2/2013.  17. Februar 2016. https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/02/Psychologie-Gewohnheiten/seite-4. (Darin: Wendy Wood.)

 

Jonas Dreyfus: Selbstdisziplin ist überbewertet. Interview mit Wendy Wood. Aus: www.blick.ch. https://www.blick.ch/life/psychologin-wendy-wood-ueber-vorsaetze-selbstdisziplin-ist-ueberbewertet-id17110156.html.

Gabriele Michel: Neue Wege. Aus: www.psychologie-heute.de. html. https://www.psychologie-heute.de/leben/artikel-detailansicht/41920-neue-wege.html.

 

Empirische Studien

David T. Neal, Wendy Wood, Jeffrey  M. Quinn, J. M. (2006). Habits – A repeat performance. In: Current Directions in Psychological Science, 15, 198-202. https://doi.org/10.1111/j.1467-8721.2006.0043. Aus: www.researchgate.net.  https://www.researchgate.net/publication/252798940_Habits-A_Repeat_Performance.

Wendy Wood, David Neal: A New Look at Habits and the Habit-Goal Interface. Oct 2007. Psychological Review 114(4):843-63. DOI: 10.1037/0033-295X.114.4.843. Source: PubMed. Aus: www.researchgate.net. https://www.researchgate.net/publication/5936907_A_New_Look_at_Habits_and_the_Habit-Goal_Interface.

Wendy Wood, David Neal: The habitual consumer. November 2009. Journal of Consumer Psychology 19(4). DOI: 10.1016/j.jcps.2009.08.003. https://www.researchgate.net/publication/228742060_The_habitual_consumer/citations.

Jeffrey M. Quinn, Anthony Pascoe, Wendy Wood, David Neal: Can’t Control Yourself? Monitor Those Bad Habits. In:  April 2010 Personality and Social Psychology Bulletin 36(4):499-511.
DOI: 10.1177/0146167209360665.

David Neal, Wendy Wood: Linking addictions to everyday habits and plans. Behavioral and Brain Sciences 31(4):455-456. September 2008. DOI: 10.1017/S0140525X08004913. Aus: www.researchgate.net.  https://www.researchgate.net/publication/23133101_Linking_addictions_to_everyday_habits_and_plans.

David Neal, Wendy Wood, Aimee Drolet: How Do People Adhere to Goals When Willpower Is Low?. The Profits (and Pitfalls) of Strong Habits. Journal of Personality and Social Psychology 104(6):959-75.June 2013. DOI: 10.1037/a0032626. Aus: www.researchgate.net. https://www.researchgate.net/publication/237015191_How_Do_People_Adhere_to_Goals_When_Willpower_Is_Low_The_Profits_and_Pitfalls_of_Strong_Habits.

Neale Martin, Kyle Morich: Unconscious Mental Processes in Consumer Choice: Toward a New Model of Consumer Behavior. Journal of Brand Management 18(7) 483-505. March 2011.  DOI: 10.1057/bm.2011.10. Aus: www.researchgate.net.  https://www.researchgate.net/publication/50416487_Unconscious_Mental_Processes_in_Consumer_Choice_Toward_a_New_Model_of_Consumer_Behavior. 6

David Neal, Wendy Wood, Phillippa Lally, Mengju Wu: Do Habits Depend on Goals?. Perceived versus Actual Role of Goals in Habit Performance. Aus: www.researchgate.net.  https://www.researchgate.net/publication/255021676_Do_Habits_Depend_on_Goals_Perceived_versus_Actual_Role_of_Goals_in_Habit_Performance.

7

David Neal, Wendy Wood, Jennifer S Labrecque, Phillippa Lally: How do habits guide behavior?. Perceived and actual triggers of habits in daily life. Journal of Experimental Social Psychology 48(2):492-498. March 2012.
DOI: 10.1016/j.jesp.2011.10.011. Aus:  www.researchgate.net.  https://www.researchgate.net/publication/229351035_How_do_habits_guide_behavior_Perceived_and_actual_triggers_of_habits_in_daily_life.

David Neal, Wendy Wood, Mengju Wu, David E. Kurlander: The Pull of the Past. When Do Habits Persist Despite Conflict With Motives? Personality and Social Psychology Bulletin 37(11):1428-37. August 2011. DOI: 10.1177/0146167211419863. Aus: Aus: www.researchgate.net.  https://www.researchgate.net/publication/51588652_The_Pull_of_the_Past_When_Do_Habits_Persist_Despite_Conflict_With_Motives.

Wendy WoodHabits Across the Lifespan. Working Paper. January 2006. Affiliation: University of Southern CaliforniaState: In Progress. https://www.researchgate.net/publication/315552294_Habits_Across_the_Lifespan.

Wendy Wood: The Role of Habits in Self-Control. In book: Handbook of Self-Regulation. Edition: 2nd. Chapter: 6. Publisher: Guilford. Editors: K. Vohs & R. Baumeister. January 2017. Aus: https://www.researchgate.net/publication/299862649_The_Role_of_Habits_in_Self-Control.

 

 

Ratgeber für gute Gewohnheiten

Mandy Jochmann: Die ultimative Liste: 28 Gewohnheiten, die Dein Leben sofort verbessern. Aus: mandyjochmann.com. 31. Dezember 2022. https://mandyjochmann.com/gute-gewohnheiten-liste/.

 

 

Artikel mit Quellenhinweisen

Minna Tran20 geniale Gewohnheiten erfolgreicher Menschen, die ich gerne früher gekannt hätte. www.ergotopia.de.  2. Oktober 2023. https://www.ergotopia.de/blog/gewohnheiten-erfolgreicher-menschen. (Glücks-, Erfolgs-Tagebuch) ((Führungstagebuch)) (Dankbarkeit) (Pausen) (Wasser trinken) (Entspannung – Achtsamkeit)

o. A.: Gewohnheit.  Aus: de.wikipedia.org. https://de.wikipedia.org/wiki/Gewohnheit#cite_ref-1.

Gerhard FunkeGewohnheit. Aus: Historisches Wörterbuch der Philosophie online. (HWPh). DOI: 10.24894/HWPh.1342. Aus: www.schwabeonline.ch. https://www.schwabeonline.ch/schwabe-xaveropp/elibrary/start.xav?start=%2F%2F%2A%5B%40attr_id%3D%27hwph_productpage%27%5D#__elibrary__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27verw.gewohnheit%27%5D__1716636864212.

 

 

Hinweise zu Studien (aus Tran)

[1] Top 10 Advantages of Waking Up Early [Internet]. Jersey City: Forbes. 2014 Oct 27 [Letzter Abruf: 2023 Jul 20]. URL: https://www.forbes.com/pictures/gglg45gfd/earn-better-grades/#366d89575302.

[2] Dönisch A. Nichtstun macht euch erfolgreicher – sagen Neurowissenschaftler [Internet]. New York City: Business Insider. 2014 Oct 27 [Letzter Abruf: 2023 Jul 20]. URL: http://www.businessinsider.de/pausen-machen-euch-erfolgreicher-sagen-neurowissenschaftler-2017-5?IR=T.

[3] Entwicklung der durchschnittlichen täglichen Nutzungsdauer des Internets in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2018 [Internet]. Hamburg: Statista. 2023 May 05 [Letzter Abruf: 2023 Jul 20]. URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1388/umfrage/taegliche-nutzung-des-internets-in-minuten/.

[4] 11 Productivity Hacks From Successful Entrepreneurs [Internet]. New York City: Business Insider. 2014 May 16 [Letzter Abruf: 2023 Jul 20]. URL: http://www.businessinsider.com/productivity-hacks-from-startup-execs-2014-5?IR=T.

[5] Richtig trinken! [Internet]. München: Das Erste. 2009 Aug 09 [Letzter Abruf: 2023 Jul 20]. URL: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2009/richtig-trinken-100.html.

 

Organisationskultur

Schein, Egar H., Schein, Peter: (1995): Unternehmenskultur – Ein Handbuch für Führungskräfte, Frankfurt/
New York: Campus.
engl. Original: Edgar H. Schein (1985) Organizational Culture and Leadership. A Dynamic View, San Francisco et al., Jossey-Bass.
Schein, Egar H., Schein, Peter: Unternehmenskultur und Leadership.. München: Vahlen.  5. Auflage. 2017.

Horst Steinmann und Georg Schreyögg (1997): Management. Grundlagen der Unternehmensführung; 4. Aufl. (Nachdruck 2000); Gabler Lehrbuch.

Stefanie Weissensteiner: Ausprägungsformen Organisationaler Energie in Unternehmen. Masterarbeit, Graz 2021. https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/6010702/full.pdf. +++

Stefanie Rathje: Gestaltung von Organisationskultur – Ein Paradigmenwechsel.  Erscheint in:
Barmeyer, C./Bolten, J.: Interkulturelle Personal- und Organisationsentwicklung. Methoden,
Instrumente und Anwendungsfälle. Sternenfels 2009 (Wissenschaft & Praxis). Aus: stefanie-rathje.de. http://stefanie-rathje.de/fileadmin/Downloads/stefanie_rathje_organisationskultur.pdf.

Tylor, E. B. (1871): Primitive culture. Researches into the development of mythology, philosophy, religion, language, art and custom. London: J. Murray. (zitiert nach Stefanie RathjeGestaltung von Organisationskultur – Ein Paradigmenwechsel.)

Terrence E. Deal und Allan A. Kennedy (2000) Corporate Cultures, Perseus.

o. A.: Organisationskultur. Kulturebnen-Modell. Aus: de.wikipedia.org.

o. A.: Untenehmenskultur: Was ist das und wie funktioniert der Kulturwandel?. Aus: www.clevis.de.  https://www.clevis.de/ratgeber/unternehmenskultur/.

 

U-Prozedur

Marin Keller: Vom IST zum SOLL U-nten durch. wie Schritte durch das U den Weg für die Zukunft ebnen. Masterarbeit im Rahmen des Master of Advanced St udies ZHAW in Coaching und Organisationsberatung. Oktober 2021. Aus: digitalcollection.zhaw.ch.  https://digitalcollection.zhaw.ch/bitstream/11475/24913/2/Martin%20Keller_MAS_Coaching%20und%20Organisationsberatung.pdf.

o. A. : Die U-Prozedur. Aus: www.leaders-circle.at. http://www.leaders-circle.at/bibliothek/tools/frei/change-management/u-prozedur0.html.

 

Sonstige

Gerhard Roth: Einzeller – komplexes Verhalten ohne Nervensystem. In: Wie einzigartig ist der Mensch? Die lange Evolution der Gehirne und des Geistes. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, S. 79–89. doi:10.1007/978-3-8274-2719-9_5. https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-8274-2719-9_5.

  1.   Taylor (1871) zitiert nach.
  2.   Vgl. dazu Smircich 1983, S. 339, zitiertz aus Stefanie RathjeGestaltung von Organisationskultur – Ein Paradigmenwechsel.
  3.   Schein spricht von „Neulingen“ – Schein, Egar H., Schein, Peter: Unternehmenskultur und Leadership.
  4.   Vgl. Schein, Egar H., Schein, Peter: Unternehmenskultur und Leadership.
  5.   Definition der Organisationskultur in Schein, Egar H., Schein, Peter: Unternehmenskultur und Leadership.

    „Die Kultur einer Gruppe kann als die

    • Ansammlung gemeinsamen Lernens dieser Gruppe definiert werden,
    • die Probleme der externen Anpassung und der internen Integration;
    • das, was gut funktioniert hat, um gültig zu sein, wird neuen Gruppenmitgliedern gelehrt,
    • was richtig ist, und was sie in Bezug auf solche Probleme wahrnehmen, denken und fühlen sollen.
    • Diese Summe von Gelerntem stellt ein Muster oder System von Überzeugungen dar, von Werten und Verhaltensregeln,
    • die als so grundlegend empfunden werden, dass sie schließlich aus der Bewusstheit verschwinden.

  6.   „Gewohnheiten, eine spezielle Art der Automatisierung, sind Verhaltensweisen, die vollständig durch kontextuelle Reize gesteuert werden; Gewohnheiten treten außerhalb von Zielen und Absichten auf. Angesichts der Beweise für die Vorherrschaft unbewussten Verhaltens schlägt dieser Artikel ein neues Modell des Verbraucherverhaltens vor, das sowohl bewusste als auch unbewusste mentale Prozesse dynamisch einbezieht, um darzustellen, wie Verbraucher im Kontext ihres täglichen Lebens Markenentscheidungen treffen.“
  7.   Zusammenfassung: In vier Studien verglichen wir die Schlussfolgerungen der Menschen über die Ursachen ihrer Gewohnheiten mit den tatsächlichen Mechanismen, die die Gewohnheitsausübung steuern. Die Annahme, dass Menschen glauben, dass die Handlungen, die sie häufig ausführen, ein Indikator für ihre motivierenden Dispositionen sind, ergab, dass die Gewohnheitsstärke für verschiedene Verhaltensweisen durchgängig mit stärkeren Überzeugungen (Studie 1 und 2) und schnelleren Schlussfolgerungen, dass Ziele das Verhalten motivieren (Studie 2), verbunden war. Messungen des impliziten assoziativen Wissens legten jedoch nahe, dass Gewohnheiten direkt – ohne Abhängigkeit von Zielen – durch Kontexthinweise ausgelöst werden, die durchgängig frühere Leistungen begleiteten (Studie 2).

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