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„Verliere nie den Kontakt zu deinen Wurzeln1.

Die Ausgangssituation

El Olivo – das Poster (alle Film-Bilder aus filmstarts.de)

Die äußere Ausgangssituation

Alma ist eine junge spanische Frau. Sie liebt ihren Großvater, mit dem sie viel Zeit in ihrer Kindheit verbracht hat. Er war gewissermaßen ihr Lehrer, der sie in die Geheimnisse der Natur eingeweiht hat, vor allem in die Geheimnisse der Olivenbäume.

Jetzt ist er todtraurig und redet seit 12 Jahren kein Wort, weil Luis, sein Sohn und Alma’s Vater einen 2000 Jahre alten Olivenbaum ausgraben hat lassen und ihn gegen den Willen und erbitterten Widerstand des Großvaters verkauft hat.

Die Verkaufssumme war € 30.000,00. Damit hat Luis den Bürgermeister bezahlt (bestochen), damit er ihm genehmigt, ein Lokal am Strand zu errichten. Diese Lokal ist inzwischen (als Folge der Finanzkrise) in Konkurs gegangen. Und jetzt stehen sie da, ohne Baum, ohne Geld ohne Lokal und fristen mühsam ihr Dasein mit einer kleinen Hühnerfarm und den Erträgen des Olivenhains. Die finanziellen Verhältnisse sind trostlos. Die Mutter hat die Familie nach dem Konkurs verlassen und den Kontakt abgebrochen.

In seiner Trauer und Melancholie über den Verlust seines geliebten Baumes verbringt der Großvater einen Großteil des Tages am Platz, wo früher der Olivenbaum stand und sich jetzt ein Steinhaufen befindet. Hofft er, das der Olivenbaum zurück kehrt? Er wirkt völlig energielos, wie in einer traumatisch-depressiven Stimmung. Alma versucht, ihn zu trösten und ins Leben zurückzubringen, aber es gelingt ihr nicht.

Die innere Ausgangssituation

Wie sieht es bei Alma selbst aus. Alma ist eine liebenswerte, emotional leidenschaftliche Frau. Sie macht einen sehr aktiven und verantwortlichen Eindruck. Gelassenheit ist nicht das ihre.

Sie leidet mit dem Großvater und macht ihrem Vater Vorwürfe, dass er den Baum verkauft und damit die Familientradition zerstört hat. Der Baum gehörte ‚immer schon‘ zur Familie und bildete gewissermaßen die Familienidentität. „Der Baum gehört uns nicht“, sagte der Großvater, er gehört niemanden. Jetzt, wo der Baum weg ist, ist auch die Familie aus dem Gleichgewicht, ist die Familie in der Krise. Schlechte Stimmung, Vorwürfe, Streitigkeiten bestimmen das Familienklima.

Und dieses Familienklima wirkt sich besonders auf Alma aus, da sie sich für das Wohlergehen des Großvaters Verantwortlich fühlt. Auch sie ist innerlich nicht im Gleichgewicht. Das liegt aber nicht nur an der äußeren Situation, das ist auch in ihr angelegt. Man merkt dass sie in vielen Situationen emotional außer sich gerät und sich nicht mehr unter Kontrolle hat, z. B. in Auseinandersetzungen mit dem Chef ihres Onkels Alca oder ihrem Freund Rafa. Auch vor Gewalt schreckt sie nicht zurück. Da können, wenn sie in Zorn gerät, auch Eier auf die Windschutzscheiben des Autos des Chefs fliegen.

Alma ist auch sehr mutig. Wenn sie der Meinung ist, dass etwas gemacht werden soll, dann hält sie nicht mit ihrer Meinung zurück und geht in Aktion.

Gegenüber ihrem Freund Rafa ist sie emotional sehr zurückhaltend oder sogar zurückweisend, obwohl (oder weil) er sich sehr um sie bemüht. Er ist sehr liebevoll und wertschätzend zu ihr, sie dagegen sehr kratzbürstig, distanziert und konfrontierend. Wenn sie ihn braucht nimmt sie jedoch bereitwillig seine Dienste in Anspruch.

Wie sich im Laufe des Films herausstellt, liegen Almas noch tiefer in ihrer Vergangenheit – in traumatischen Erlebnissen.

In Summe ist die Ausgangsposition für Alma: Sie hat viel Ressourcen und Potenziale ist aber doch emotional unausgeglichen und unglücklich.

Das Projekt

Ein (Lebens-)Projekt starten: Planen und Recherchieren (Mut und Initiative)

Almas größtes Problem derzeit ist jedoch die depressiv-unglückliche Stimmung des Großvaters. Sie fürchtet, dass er in diesem Zustand nicht mehr lange leben wird.

Alma – verzweifelt und wütend

Um dieser Situation zu entkommen, beschließt sie aktiv zu werden, einen Plan zu machen, ein Projekt zu starten. Als ersten Schritt recherchiert Alma im Internet, wo sich der verkaufte Olivenbaum befindet. Sie entdeckt ihn in Düsseldorf in der riesigen Empfangshalle eines deutschen Energie-Konzern. Dort steht er als Symbol für Nachhaltigkeit. Die Bilder, die von diesem Unternehmen gezeigt werden, lassen jedoch alles Andere als Nachhaltigkeit in ihren unternehmerischen Handlungen vermuten – eher das Gegenteil. Sie entwirft einen Plan, den Baum zurückzuholen.

Alma will ihren traurigen Großvater trösten

Der erste Schritt des Projekts ist, einen passenden LKW samt Fahrer zu akquirieren.  Dazu ist Überzeugungsarbeit notwendig oder besser: Manipulation: Sie ‚überredet‘ ihren Onkel Alca und ihren Freund / Verehrer Rafa, beide LKW-Fahrer, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen („Der Baum gehört einer Kirche, sie will ihn zurückgeben“)  mit dem LKW nach Düsseldorf zu fahren, um den Olivenbaum zurück zu holen.

Ohne Geld, ohne Gepäck und ohne Plan starten sie in eine unbekannte Zukunft mit unerwarteten Konsequenzen für alle.2

Szenen bei der Vorbereitung des Projekts

  • Mit ihrem Onkel Alca und ihrem Verehrer Rafa will Alma den Baum zurückholen.

    Alma legt sich mit Rafa’s Chef an. Sie beschimpft und verhöhnt ihn und bewirft sein Auto mit Eiern. Rafa kann seinen Chef nur mühsam davon abhalten, handgreiflich gegenüber Alma zu werden.

  • Alma – verbittert und erzürnt

    Auf ihrer Suche nach dem Baum besucht Alma den korpulenten Gärtner und will wissen,  an wen er den Baum verkauft hat. Der Gärtner verweigert ihr die Antwort. Aber seine rothaarige Schwester beobachtet die Szene und steckt Alma nach dem Gespräch heimlich ein Couvert mit einem Blatt zu, auf dem der Baum und das Firmen-Logo des Energie-Unternehmens zu sehen ist.

Das Trauma aufarbeiten

Dass Alma’s Verletzungen tiefer liegen, vermutet man an manchen Verhaltensweisen. So besteht sie darauf, am Wochenende ohne ihren Freund in die Disco zu gehen. Dort ist sie zu den Männern nicht so distanziert wie bei Rafa. Dort „lässt sie die Sau raus“, tanzt ekstatisch, betrinkt sich und geht mit dem erstbesten Kerl ins Bett. Rafa muss sie dann meist irgendwo auflesen und sie in Sicherheit bringen. Und er macht das geduldig.

Als Alma mit ihrem Onkel die Ruine des früheren – in Konkurs gegangenen – Restaurants am Strand besuchen, entdecken sie ein Bild, in dem auch Emilio – vermutlich früherer Kellner – zu sehen ist. Alma erzählt ihrem Onkel, dass dieser sich an ihr als Kind sexuell vergangen / missbraucht hat. Sie hat es auch ihrem Vater erzählt, der jedoch dazu nur geschwiegen, das Ganze ignoriert und sie nicht beschützt hat. Ihre Scham die sie dabei erfahren hat, wurde dadurch noch stärker.

Die Auswirkungen dieser traumatischen Erfahrung zeigt sich nicht nur durch ihre emotionalen

Großvater und die kleine Alma unter dem Olivenbaum

Ausraster sondern auch in selbst-schädigenden Handlungen. So geht sie immer wieder auf die Toilette oder einem andren isolierten Ort und reißt sich bündelweise die Haare aus, was sehr schmerzhaft erscheint. Das weist auf eine selbstschädigende Persönlichkeitssstörung hin.3

 

Die Reise

Großvater erklärt der kleinen Alma die Mystik des 2000 Jahre alten Olivenbaums

Auf der Reise nach Düsseldorf (und schon in Gesprächen davor) bespricht Alma mit ihrem Onkel und ihrem Freund / Verehrer die Familien-Geschichte. Familiengeheimnisse werden offengelegt. Das trägt dazu bei, dass Alma die Geschehnisse der Vergangenheit, vor allem auch die Handlungen ihres Vaters besser versteht und den Ärger über ihn reduziert – ein wichtiger Entwicklungsschritt.

Während der Fahrt organisiert ihre Freundin Wiki in Spanien zwei Umwelt-Aktivistinnen in Düsseldorf, Sole und Sophie. Sie bereiten Aktionen vor, um die Rückholung des Baums zu unterstützen.

Rafa und Alca sind anfangs davon ausgegangen, dass die Übergabe des Baums problemlos stattfinden wird. Da sie die Telefonate von Alma mithören, wird ihnen immer klarer, dass sich die Situation komplizierter darstellt.

Begegnung mit dem Baum

In Düsseldorf angekommen, ist die Demonstration gegen den Energiekonzern schon im Gange. Gemeinsam mit Alma verschaffen sie sich den Zugang zur riesigen Eingangshalle, in der der Baum steht.

Während in der Halle chaotische Auseinandersetzungen mit dem Sicherheitsdienst stattfinden, klettert Alma auf ihren Baum, umarmt ihn, spricht zu ihm, wie sie es auch als Kind gemacht hat. Da kommt auch Onkel Alca in die Halle und überbringt ihr die Nachricht, dass Großvater gestorben ist.

Alma bricht in Tränen aus, sie ist verzweifelt. Die ganze Aktion ist ist jetzt sinnlos geworden. Gemeinsam mit Rafa verlassen sie die Halle und treten die Rückreise an.

Wieder zu Hause

Alma hat von ihrem Baum in Düsseldorf einen Olivenzweig mitgenommen. Zu Hause angekommen geht sie an den Platz, wo der alte Baum gestanden ist und setzt den Olivenzweig ein, nach der Art, wie sie es von ihrem Großvater gelernt hatte. Ihr Vater hilft ihr dabei. Auch bei ihm hat sich ein Bewusstseinswandel vollzogen. Er sieht ein, dass es falsch war, den Baum zu verkaufen. Und er entschuldigt sich bei Alma dafür. Das entspannt die Lage und so können die beide entspannt den neuen Baum pflanzen und so einen Neubeginn setzen. Das Alte ist gestorben (an diesem Ort), das Neue kann beginnen. Die Familienkrise ist überwunden, ein Neuanfang ist gesetzt.

Phönix in den Flammen, ein Symbol des plutonischen Entwicklungsprinzips (Detail aus dem Aberdeen Bestiarium, 12. Jhd.)

Hintergrund: „Stirb und Werde“

Das archetypische, plutonische Prinzip des ‚Stirb und Werde‚ ist wirksam geworden und hat in dieser Geschichte zur Entwicklung beigetragen. Das alte Leben und Anteile der Psyche der jungen Frau mit den destruktiven, selbst-schädigenden Mustern sind ‚gestorben‘ und ein neues, gelingendes Leben kann entstehen – wie Phoenix aus der Asche -, der mythische Vogel.4  5  6

Personen

Alma

Großvater erklärt der kleinen Alma, wie man Bäume pflanzt

Alma hat Probleme: Sie rastet zwischendurch emotional aus und zeigt selbstschädigendes Verhalten: Sie reißt sich büschelweise die Haare aus. Die Annäherungsversuche ihres Freundes weist sie zurück, aber am Wochenende in der Disco tanzt sie ekstatisch und lässt sich intim mit fremden Männern ein.

Aber sie ist beseelt davon, ihren Großvater zu retten. In diesem Bemühen ist sie mutig und liebenswert.

 

Cast und Daten

  • Tragikomödie, Filmdrama, Road Movie
  • Spanien 2016, 100 Minuten
  • Regie: Iciar Bollain
  • FBW-Bewertung: besonders wertvoll
  • Anna Castillo:                  Alma, Protagonistin, junges Mädchen, emotionale Probleme
  • Javier Gutiérrez:             Alcachofa („Alca“), Alma’s Onkel, Bruder des Vaters begleitet Alma auf ihrer Reise nach Düsseldorf, von ihm erfährt sie, dass die Brüder auch unter ihrem Vater gelitten hatten, der Baum war ihm wichtiger als die Familie
  • Pep Ambròs:                     Rafa, Alma’s Freund / Verehrer, er fährt den LKW nach Düsseldorf – ohne Wissen seines Chefs, dem das Transport-Unternehmen mit dem LKW gehört
  • Manuel Cucala:                 Ramón, Alma’s Großvater, hat vor 12 Jahren zu reden aufgehört
  • Miguel Ángel Aladren:     Luis, Almas Vater
  • Carme Pla:                           Vanessa
  • Ana Isabel Mena:              Sole, Umweltaktivistin in Düsseldorf, unterstützt Alma gegenüber der Polizei, organisiert eine Demo vor dem Energie-Konzern in Düsseldorf
  • Janina Agnes Schröder:    Sophie – Sole’s Kollegin und Freundin
  • Maria Romero Molina:      Wiki, Almas Freundin.
  • Paula Usero:                        Adelle,  Almas Freundin
  • Ana Ulloa:                            Ärztin
  • Cris Blanco:                          Estrella
  • Paco Manzanedo:                Nelson
  • Aina Requena:                    Almas Mutter
  • Pia Stutzenstein:                 Kristin
  • Nikolai Will:                         Wachmann

Entwicklungs-Themen im Film

  • Wurzeln der Kindheit, Wurzeln der Familie, Entwurzelung
  • Kontakt zur Natur, Verbundenheit mit der Natur, Baum als (Entwicklungs-)Symbol
  • Familie, Familien-Beziehungen, Herkunfts-Familie, Familien-Erbe
  • Familien-Unternehmen, Familien-Konflikt, Generationen-Liebe
  • Vater-Tochter-Konflikt, generationen-übergreifender Konflikt, 3-Generationen-Konflikt
  • Enkel-Opa-Beziehung 7
  • in Konkurs gehen, das Erbe verspielen / verlieren
  • Missbrauch, Missbrauchs-Opfer, Scham
  • Trauma, traumatische Erfahrungen, Trauma-Überwindung
  • Familien-Geheimnis
  • Mut, Initiative, Durchsetzung, Manipulation
  • ein Projekt starten, „Lebens-Projekt“
  • Hilfe suchen, Hilfe bekommen, helfen, sich helfen lassen
  • soziale Medien, facebook
  • emotionale Störung, Wutausbruch, mangelnde Gefühlskontrolle
  • Persönlichkeits-Störung, Borderline-Persönlichkeit, selbst-schädigendes Verhalten
  • Ekstase, kurzfristige sexuelle Beziehungen, Promiskuität, One-Night-Stand
  • emotionale Distanz zum Partner
  • Gesellschafts-Kritik, moralisch handeln, missverstandene Nachhaltigkeit, moralischer Missbrauch
  • gegen gesellschaftliche Missstände demonstrieren, Solidarität
  • Umwelt-Protest
  • widerspenstige, lebendige, liebenswerte, erfrischende, mutige, verletzte Persönlichkeit
  • emotionale Stärke
  • Archetypus, plutonisches Prinzip, plutonischer Archetyp
  • Stirb-und-werde-Prinzip, Überwindung von Stagnation, Neu-Beginn, Loslassen
  • Entwicklungs-Reise
  • Verzeihen
  • Lüge

Gedicht zum Stirb-und-werde-Prinzp

Ich lebe mein Leben

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, im uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendlang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.

Rainer Maria Rilke8

Links

Links zum Film

El olivo (2016) in: IMDb

el olivo – Der Olivenbaum. Ein Film von Icíar Bollaín, Offizielle Seite

Martin Schwickert: Drama: ‚El Olivo – Der Olivenbaum‘ – Eine echte Don-Quichote-Mission Im: Der Tagesspiegel, 25. August 2016

El Olivo – Der Olivenbaum bei fbw-filmbewertung.com.

El Olivo – Der Olivenbaum bei wikipedia

El Olivo – Der Olivenbaum bei filmstarts

Susan Vahabzadeh: Die Entführung eines Olivernbaums. In: Süddeutsche Zeitung, 29. August 2016

Bert Rebhandel: Kann Wurzeln kaufen, wer keine hat? In: FAZ

Kritik zu El Olivo – Der Olivenbaum bei epd-film

 

Links zu ‚Phönix aus der Asche‘ – Prinzip des Stirb-und-Werde

William Shakespeare: Der Phönix und die Turteltaube. Aus: William Shakspeare’s sämtliche Gedichte. Im Versmaße des Originals übersetzt von Emil Wagner.Königsberg Verlag 1849,  S. 151 – 1549

Rainer Maria Rilke: Ich lebe mein Leben. Auf deutschelyrik.de

Phönix (Mythologie) wikipedia

Herodot: Historien. Deutsche Gesamtausgabe. Neu übersetzt, herausgegeben und erläutert von Heinz-Günther Nesselrath. Kröner, Stuttgart 2017. Vgl. auch Herodot auf gottwein.de

Gustav Türk: Phoinix 4. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 3450–3472 (Digitalisat). (Inklusive Quellen in deutscher Übersetzung.)

Rüdiger Dahlke: Depression. Wege aus der dunklen Nacht der Seele. Goldmann (Kapitel: Depression im Spiegel der Urpinzipien – In den Tiefen des Plutonischen)

Friedhelm Hoffmann: Phönix. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.

Karl-Heinz Vanheiden: Der Vogel Phönix in der Bibel? auf: bibelbund.de

Phönix und Pelikan – durch das Selbstopfer zur Auferstehung auf: rosenkreuz.de (vgl. dort auch: Mysterientiere  )

Der Mythos des Phönix: Feuervogel aus Ägypten

Phönix auf anthrowiki (mit Zitat von Rudolf Steiner)

Schlagwort „Archetypus“ und Schlagwort „Kundalini“ In: Gerhard Stumm und Alfred Pritz (Hrsg.): Wörterbuch der Psychotherapie. 2. Auflage. Springer : Wien, New York 2009

Walter Mauckner: Die Heldenreise des Mannes. Ein Entwicklungsweg über die 7 archetypischen Aspekte der männlichen Seele. auf zipat.de – mit Bezug zu Andreas Schick

Andreas Schick: Selbsterfahrung Mann. Therapeutische Zugangswege zur Männerseele. Springer, 2014 (mit 7 Archetypen der männlichen Seele: Heiler – Vater – Krieger – Wilder Mann – Liebhaber – Mystiker – König) – vgl. dazu auch die Pressemitteilung: „Selbsterfahrung? Mann oh Mann!.

Jürgen Schröter: Seelen-Bild Skorpion. Auf: seelenimpuls.info

 

Links zu Persönlichkeitsstörungen, Borderline

Oliver Walter: Persönlichkeitsstörungen. Auf: verhaltenswissenschaft.de

Adelheid Müller-Lissner: Wenn die Gefühle außer Kontrolle geraten. auf: zeit-online

o. A.: Borderlinestörung: Ausweg aus der Selbstverstümmelung. Auf focus.de

 

 

Was Oma und Opa den Eltern voraus haben. Auf welt.de, 10.06.2016

Links zu Traumata und Depression

Marie Lehmann: Traumata und ihre Rolle bei der Depression. http://depression-behandeln.de. http://depression-behandeln.de/depression-trauma.html.

Anhang:

Alma wirkt am Anfang liebevoll und lebendig, aber emotional unausgeglichen. Sie rastet einige Male voll aus. Ihr Ärger und ihre Hass-Gefühle richten sich vor allem gegen ihren Vater und allen die bei der Ausgrabung und dem Verkauf des Olivenbaums mitgewirkt haben.  Ihr Verehrer und ihr Onkel helfen ihr, den möglichen Schaden abzuwenden. Diese Kombination aus Widerspenstigkeit, Lebendigkeit und Wut machen sie aber sehr mutig und abenteuer-lustig. Ihr Ärger wird verständlich, wenn man erfährt, dass der Baum ein Stück der Identität ihrer väterlichen  Herkunfts-Familie und vor allem des Großvaters war. Der Großvater hatte sie schon als kleines Mädchen in die Geheimnisse des Baums eingeweiht und ihre Liebe zu diesem pflanzlichen Lebewesen geweckt. Mit der Ent-Wurzelung des Baumes wurden ihr auch Wurzeln der Kindheit entzogen.

  1.   „Verliere nie den Kontakt zu deinen Wurzeln“ ist ein Motto des Films – vgl. die ‚taglines‘ auf IMDb  El olivo (2016),  ebenso: „There Is a Land With a Soul.“
  2. Vgl. El olivo (2016) in: IMDb
  3.   Zu Persönlichkeitsstörungen vgl. z. B. Oliver Walter: Persönlichkeitsstörungen. Vgl. auch den Beitrag: Übersichtsblog Persönlichkeits-Stile, -Störungen mit Literaturhinweisen.
  4.   Die ursprüngliche Beschreibung des Phönix geht auf Herodot zurück: „Noch einen heiligen Vogel gibt es, der heißt Phoinix. Ich habe ihn nur abgebildet gesehen, denn er kommt selten nach Ägypten, in Heliopolis sagt man, nur alle fünfhundert Jahre. Er soll nur dann kommen, wenn sein Vater gestorben ist. Wenn das Bild richtig ist, sieht er folgendermaßen aus. Sein Gefieder ist teils golden, teils ganz rot. In Bau und Größe gleicht er am meisten dem Adler. Von seinem Tun erzählt man folgendes, was mir aber nicht glaubhaft scheint. Er komme aus Arabien hergeflogen und bringe die Leiche seines Vaters, in Myrrhen gehüllt, in den Tempel des Helios, wo er sie begrabe. Er trage den Leichnam folgendermaßen. Zunächst forme er ein Ei aus Myrrhen, so groß er es tragen könne, und versuche es aufzuheben. Wenn er es erprobt, höhle er das Ei aus und lege die Leiche des Vaters hinein. Die Stelle, wo er das Ei ausgehöhlt und den Vater hineingelegt, klebe er dann wieder mit Myrrhen zu, und das Ei sei nun ebenso schwer wie vorher. Und nun trage er es nach Ägypten in den Tempel des Helios. So erzählt man von diesem Vogel.“– Herodot: Historien II, 73 – aus Phonix (Mythologie)
  5.   Auch in der Bibel wird Phönix erwähnt: „Mit meinem Neste werde ich sterben und lange leben wie der Phönix.“Buch Hiob 29:18 vgl. dazu auch: Friedhelm Hoffmann: Phönix. Karl-Heinz Vanheiden: Der Vogel Phönix in der Bibel?  
  6.   Walter Mauckner beschreibt das Stirb-und-werde-Prinzip im Rahmen der Heldenreise des Mannes beim Archetyp des Mystikers. 
  7.   vgl. dazu auch Was Oma und Opa den Eltern voraus haben.  
  8.   zitiert aus: Rüdiger Dahlke: Depression.  
  9. Der Phönix und die Turteltaube

    Laß den Vogel hellster Lieder, –
    Der in Arabien haus’t allein –
    Schwermuthsvollen Herold sein,
    Folg’ ihm dann, ein keusch Gefieder!

    Doch der schreiende Verkünder
    Jedes Unglücksfalls und Leidens,
    Er, der Bote nahen Scheidens,
    Keinen Platz im Zuge find’ er!

    Dem Vereine fern soll stehn

    Jene Vogelschaar, die raubt;
    Nur des Adlers Königshaupt
    Soll die Feier mitbegehn.

    Und der Schwan, als Priester, singe,
    Weiß gekleidet, Trauerlieder

    Auf das Todtenpaar hernieder,
    Und das Requiem erklinge.

    Bleibe dreifach alte Krähe, –
    Der ein schwarz Geschlecht erzielt
    Athem, den sie giebt und stiehlt, –

    In des Trauerzuges Nähe.

    Nun beginnt der Trauerchor:
    Lieb’ und Treu’ ist ausgegangen,
    Taub’ und Phönix, ach, sie schwangen
    Sich in Flammengluth empor!

    Beide fühlten gleiche Triebe,
    Doch die Liebe war nur eine,
    Zwei Gestalten, – Trennung keine,
    Es verschwand die Zahl in Liebe.

    In den Herzen, nicht erkennen

    Ließ sich einer Trennung Spur,
    Zwischen Taub’ und Phönix nur
    Darf man das kein Wunder nennen!

    So war ihre Liebe gleich,
    Daß für Jedes alles Licht

    Gab des Andern Angesicht,
    Jenes war im Andern reich

    Und das Eigenthum erblich,
    Weil das Selbst sich nicht gehörte;
    In des Andern Namen hörte

    Taub’ und Phönix Jedes sich.

    Der Verstand, in sich verwirrt,
    Sah die Trennung sich vereinen,
    Jedes nur das Andre scheinen,
    In einander so verirrt,

    Daß er ausrief: „Mir will scheinen,
    „Daß sich Zwei in Eins hier banden!
    „Lieb’ allein nur hat’s verstanden,
    So Getrenntes zu vereinen!“

    Diese Trauermelodie

    Für die beiden Liebessterne,
    Taub’ und Phönix, die nun ferne,
    Macht’ er drauf als Chor für sie:

    Trauergesang.

    Schönheit, Treue, Seltenheit,
    Anmuth in Bescheidenheit,
    Ist’s, was diese Asche beut.

    Todt ist nun des Phönix Lust,

    Und der Taube treue Brust,
    Sterben hat auch sie gemußt!

    Kinder thun ihr Lob nicht kund,
    Doch nicht Schwäche war der Grund,
    Nein, der Ehe Keuschheitsbund.

    Treue scheint, kann nicht mehr sein;
    Schönheit prahlt, es ist nur Schein,
    Treu’ und Schönheit im Verein

    Ruhen hier! Hieher laßt gehn
    Sie, die treu sind oder schön,

    Und für diese Todten flehn! –

    William Shakespeare: Der Phönix und die Turteltaube. Aus: William Shakspeare’s sämmtliche Gedichte. Im Versmaße des Originals übersetzt von Emil Wagner. S. 151 – 154