Lion – Der lange Weg nach Hause ist ein berührender Entwicklungsfilm mit Nicole Kidman in einer Nebenrolle. Wer Entwicklungsfilme liebt und sich für Vergangenheits-Bewältigung, Suche nach den eigenen Wurzeln, Erforschung des (persönlichen) Unbewussten und Ähnliches interessiert, kann mit diesem Film das eigene Leben reflektieren und das eigene Unbewusste erforschen.
Der US-amerikanische Film erhielt zahlreiche Filmpreise, unter anderem 6 Nominierungen bei der Oscarverleihung 2017, unter anderem als bester Film („Moonlight“ gewann diese Kategorie). Er basiert auf einem Roman von Saroo Brierley: A Long Way Home. A Memoir, in dem dieser seine eigene Lebensgeschichte niederschreibt.
Der Plot
Saroo, ein 5-jähriger Bub aus Indien begleitet seinen großen Bruder Guddu zur Arbeit. Am Bahnhof soll er auf ihn warten. Als der Bruder lange nicht kommt, schläft er in einem leeren Zug ein und als er aufwacht ist er unterwegs in 1600 km entfernte Kalkutta. Dort sprechen die Leute eine andere Sprache als er: Bengalisch statt Hindi. Er kennt seinen Familiennamen nicht und spricht auch seinen Herkunftsort falsch aus.
Nach mehreren Stationen wird er von einem liebevollen Ehepaar aus Australien adoptiert und wächst dort auf. Nicole Kidman spielt die Adoptiv-Mutter. Er bekommt auch einen Adoptiv-Bruder, bekommt eine gute Ausbildung, kann sich gut entwickeln.
Obwohl es ihm gut geht (oder vielleicht gerade deswegen) und er als Erwachsener Saroo 1 eine Ausbildung zum Hotelmanager erhält, meldet sich sein Unbewusstes lautstark. Laufend tauchen Erinnerungen aus seiner Kindheit, Bilder aus der Vergangenheit auf und er beginnt sich mit der Frage nach seiner Herkunft immer intensiver zu beschäftigen. Diese Frage wird sein dominantes Lebensthema.
Wie der Film weiter- und ausgeht, will ich hier nicht verraten. Im Nachspann erfährt man: „Saroo erfuhr, dass er all die Jahre seinen Namen falsch ausgesprochen hatte. Er lautete ‚Sheru‘, und das bedeutet … LÖWE [LION]. Sein Leben und seine Art zu handeln passt auch archetypisch zur Löwen-Symbolik.2 3
Entwicklung
Nur soviel: Es entstehen mehrere, z. T. berührende Situationen, die dem Zuseher anregen, sich mit der eigenen Vergangenheit, den eigenen Wurzeln, deren Wirkung in der Gegenwart und ähnlichen Themen zum eigenen Lebensweg anregen. Zusätzlich kann der Film auch zur Stärkung der eigenen Identität anregen.
Für Menschen, die einen Impuls für die eigene persönliche Entwicklung suchen, kann dieser Film aus meiner Sicht sehr wertvoll sein. Eine persönliche Reflexion danach und ein Gespräch mit einer Person, die diesen Film auch gesehen hat, kann den Entwicklungsimpuls intensivieren.
Cast
Dev Patel (Slumdog Millionaire, Best Exotic Marigold Hotel): Saroo Brierley
Sunny Pawar: Saroo als Junge
Nicole Kidman: Sue Brierley, australische Adoptivmutter,
David Wenham: John Brierley, australischer Adoptivvater.
Rooney Mara: Lucy, Saroos Freundin., Partnerin.
Pallavi Sharda: Prama, indische Studentin
Abhishek Bharate: Guddu Khan, Saroos Bruder.
Divian Ladwa: Mantosh Brierley
Priyanka Bose: Kamla Munshi, Saroos Mutter.
Deepti Naval: Saroj Sood, Tründerin der indischen Adoptionsbehörde ISSA
Tannishtha Chatterjee: Noor
Nawazuddin Siddiqui: Rawa
Entwicklungsthemen
- Partnerschaft – geprägt / überschattet von Themen der Ursprungsfamilie.
- Suche nach den Wurzeln.
- Aufarbeitung der Vergangenheit.
- Identität, Identitätskrise, Suche der eigenen Identität.
- getrennt von Eltern.
- Adoptiveltern, Adoptivsohn, Adoptivbruder.
- Straßenkind.
- geliebter Bruder.
- Schicksal.
- aufgewachsen in einem fremden Land.
- Orte der Vergangenheit.
- Die große Reise.
- in 2 Kulturen.
Links
- o. A.: Lion – Der lange Weg nach Hause. Aus: de.wikipedia.org. https://de.wikipedia.org/wiki/Lion_%E2%80%93_Der_lange_Weg_nach_Hause.
- o. A.: Lion – Der lange Weg nach Hause (2016). Aus: imdb.com. https://www.imdb.com/title/tt3741834/.
- o. A.: Lion – Der lange Weg nach Hause. Aus: filmstarts. http://www.filmstarts.de/kritiken/229070.html.